FNV

Personendaten

Zur Person
Name: Dr. phil., Dr. iur. Michael Wilhelm Joseph Behr
Geboren: 26.8.1775
in: Sulzheim (Unterfranken)
Gestorben: 1.8.1851
in: Bamberg (Oberfranken)
Religion: kath.
Geburt: legitim
Familienstand:
Militärdienst:
Name des Vaters:
Vaterberuf:

Ausbildung

Ausbildungsgang
Lfd. Nr. Zeit Ausbildung Ort
1 -99 Studium Philosophie und Rechtswissenschaft Würzburg
2 -99 Studium Philosophie und Rechtswissenschaft Göttingen
3 1794 Dr. phil. Würzburg
4 1798 Dr. iur. Würzburg

Frankfurter Nationalversammlung 1848 / 49

Mitglied der FRANKFURTER NATIONALVERSAMMLUNG
Zeitraum: 18. Mai 1848-21. Sept. 1848
Wahlkreis: 5. Oberfranken (Kronach)

Fraktionen
lfd. Nr. Fraktion Funktion Vorgänger Nachfolger
1 fraktionslos (stimmte mit dem Rechten Centrum) Carl Mertel
Keine Angaben zu Mitarbeit in Ausschüssen

Werdegang und politische Karriere

Berufliche Etappen
1799-1821 Professor des Lehnrechts, seit 1806 auch des Staatsrechts in Würzburg (Hofrat;
1820 und 1821 polizeiliche Vorlesungsüberwachung;
1821 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand unter Beibehaltung von Titel und Gehalt), 1819-21 auch Prorektor der Universität Würzburg;
1811-15 auch Mitherausgeber der "Allgemeinen Staatskorrespondenz" (Frankfurt am Main/Aschaffenburg);
1821-32 1. Bürgermeister in Würzburg (1832 Quieszierung);
1829-32 auch Mitarbeiter des "Bayerischen Volksblatts" (Kronau; 1832 verboten);
1832-36 Untersuchungshaft, zunächst in Würzburg, seit 1833 in München,
1836-42 Festungshaft in Oberhaus b. Passau, 1842-47 Internierung, zunächst in Regensburg, seit 1846 in Bamberg;
1847-51 Privatmann in Bamberg;
Verfasser zahlreicher juristischer und politischer Schriften (u. a. "System der angewandten allgemeinen Staatslehre oder Staatskunst (Politik)", 3 Bände, Frankfurt am Main 1810).
Politische Entwicklung
Harmonie in Würzburg (Vorstand);
1822, 1825, 1827 und 1831 Verweigerung der Übernahme eines Mandats in der Kammer der Abgeordneten der Ständeversammlung des Kgr. Bayern durch den bayerische König;
1822 Begründer der städtischen Sparkasse in Würzburg;
1832 Konstitutionsfest in Gaibach (Redner);
daraufhin (u. a. infolge von Denunziationen) Anklage wegen hoch- und staatsverräterischer Umtriebe und Majestätsbeleidigung;
1832-36 Untersuchungshaft, zunächst in Würzburg, seit 1833 in München;
1835 Strafverfahren wegen Majestätsbeleidigung und versuchten Hochverrats vor dem Appellationsgericht in Landshut und dem Oberappellationsgericht in München;
1836 Verurteilung in 2. Instanz zu Festungshaft zweiten Grades auf unbestimmte Zeit;
Abbitte vor dem Bildnis des Königs sowie Verlust seiner Titel, Würden und Gehaltsbezüge;
1836-42 Festungshaft in Oberhaus b. Passau;
1842 Verbannung nach Regensburg;
1846 Verbannung nach Bamberg,
1847 Begnadigung;
März 1848 volle Rehabilitierung;
Zahlung einer Entschädigung von 10.000 Gulden durch den bayerischen Staat und Bewilligung einer staatlichen Pension.

Kein MdR
Mitglied eines Landtags
Zeit Parlament Funktion
1819-21 Kammer der Abgeordneten der Ständeversammlung des Kgr. Bayern liberal-konstitutionelle Opposition

Lebenslauf

Behr, Michael Wilhelm Joseph; Geburtsjahr: 1775; Geburtsort: Sulzheim (Unterfranken); Sterbejahr: 1851; Sterbeort: Bamberg (Oberfranken); Vaterberuf: Gerichtsverwalters der Abtei Ebrach; Ehestand: verh.; Religion: kath.

Ausbildung
<1792>-99 Studium Philosophie und Rechtswissenschaft in Würzburg und Göttingen; 1794 Dr. phil. Würzburg; 1798 Dr. iur. Würzburg.

Beruflicher Werdegang:
1799-1821 Professor des Lehnrechts, seit 1806 auch des Staatsrechts in Würzburg (Hofrat; 1820 und 1821 polizeiliche Vorlesungsüberwachung; 1821 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand unter Beibehaltung von Titel und Gehalt), 1819-21 auch Prorektor der Universität Würzburg; 1811-15 auch Mitherausgeber der "Allgemeinen Staatskorrespondenz" (Frankfurt am Main/Aschaffenburg); 1821-32 1. Bürgermeister in Würzburg (1832 Quieszierung); 1829-32 auch Mitarbeiter des "Bayerischen Volksblatts" (Kronau; 1832 verboten); 1832-36 Untersuchungshaft, zunächst in Würzburg, seit 1833 in München, 1836-42 Festungshaft in Oberhaus b. Passau, 1842-47 Internierung, zunächst in Regensburg, seit 1846 in Bamberg; 1847-51 Privatmann in Bamberg; Verfasser zahlreicher juristischer und politischer Schriften (u. a. "System der angewandten allgemeinen Staatslehre oder Staatskunst (Politik)", 3 Bände, Frankfurt am Main 1810).

Politische Entwicklung:
<1814> Harmonie in Würzburg (Vorstand); 1822, 1825, 1827 und 1831 Verweigerung der Übernahme eines Mandats in der Kammer der Abgeordneten der Ständeversammlung des Kgr. Bayern durch den bayerische König; 1822 Begründer der städtischen Sparkasse in Würzburg; 1832 Konstitutionsfest in Gaibach (Redner), daraufhin (u. a. infolge von Denunziationen) Anklage wegen hoch- und staatsverräterischer Umtriebe und Majestätsbeleidigung, 1832-36 Untersuchungshaft, zunächst in Würzburg, seit 1833 in München, 1835 Strafverfahren wegen Majestätsbeleidigung und versuchten Hochverrats vor dem Appellationsgericht in Landshut und dem Oberappellationsgericht in München, 1836 Verurteilung in 2. Instanz zu Festungshaft zweiten Grades auf unbestimmte Zeit, Abbitte vor dem Bildnis des Königs sowie Verlust seiner Titel, Würden und Gehaltsbezüge, 1836-42 Festungshaft in Oberhaus b. Passau, 1842 Verbannung nach Regensburg, 1846 Verbannung nach Bamberg, 1847 Begnadigung, März 1848 volle Rehabilitierung, Zahlung einer Entschädigung von 10.000 Gulden durch den bayerischen Staat und Bewilligung einer staatlichen Pension.

MdFN
18. Mai 1848-21. Sept. 1848, 5. Oberfranken (Kronach), -> fraktionslos (stimmte mit dem Rechten Centrum); Nachfolger Carl Mertel.

MdL
1819-21 Kammer der Abgeordneten der Ständeversammlung des Kgr. Bayern (liberal-konstitutionelle Opposition).

Publikationen:
Verfasser zahlreicher juristischer und politischer Schriften (u. a. "System der angewandten allgemeinen Staatslehre oder Staatskunst (Politik)", 3 Bände, Frankfurt am Main 1810).

Quellen:
BAF III C 19; ADB, Biographische Umrisse, Bosl, DBI, Kosch, Lebensläufe aus Franken, NDB. Bio. Um. Eisenmann (Pub. Bay. Volksbl.)



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