BIOSOP Fußnoten

(1) Wilhelm Heinz Schröder, Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898-1918, Biographisch-statistisches Handbuch, Düsseldorf 1986

(2) Das von der Firma SIEMENS vertriebene Datenbanksystem GOLEM-PASSAT lief unter dem Betriebssystem BS2000 am Großrechner der TU Berlin und wies teilweise gravierende Schwächen auf. Spätestens seit 1985 wäre der Einsatz eines Personalcomputer-Systems zweifellos ökonomischer gewesen, für den Ankauf oder für die Anmietung eines solchen Systems aber standen der TU Berlin keine Mittel zur Verfügung. Erst nach dem Transfer der Datenbank/Datensätze nach Köln im Jahre 1988 erfolgte die BIOSOP-Arbeit weitestgehend am Personalcomputer.

(3) Das Statistikprogrammpaket SPSS-X zählt zu den bewährtesten und weitverbreitesten Statistikpaketen; SPSS lief auf dem Großrechner sowohl an der TU Berlin als auch am Zentralarchiv für empirische Sozialforschung in Köln zur statistischen Auswertung der BIOSOP-Daten ohne schwerwiegende Probleme. Die Personalcomputer-Version von SPSS wäre frühestens 1988 eine realistische Alternative zum Einsatz der Großrechner-Version gewesen und kam daher im Rahmen des BIOSOP-Projekts nicht mehr zum Einsatz. – Vgl. u. a. Norman H. Nie et al. SPSS, »Statistical Package for the Social Sciences«, 2. Aufl., New York etc. 1975; Marija J. Norusis, SPSS-X Introductory Statistics Guide, New York etc. 1983; Marija J. Norusis, SPSS-X Advanced Statistics Guide, New York etc. 1985; Werner Schubö/Hans-Martin Uehlinger, SPSS-X: Handbuch der Programmversion 2.2, Stuttgart/New York 1986.

(4) TUSTEP (»Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen«) ist ein modular aufgebautes System einzelner Programmbausteine, die der Benutzer selbst programmieren kann. TUSTEP wurde bislang auf dem Großrechner eingesetzt und läuft zur Zeit unter den Betriebssystemen MVS (IBM), VM/ CMS (IBM), VMS (DEC VAX); inzwischen gibt es aber auch eine umfassende Personalcomputer-Version unter MS-DOS (IBM-PCs und kompatible). Bislang sind u. a. mehr als 700 geisteswissenschaftliche Bücher mit TUSTEP publiziert worden, darunter viele Bände Lexika, Indizes, Konkordanzen, Bibliographien, Repertorien und Editionen. – Vgl. : Wilhelm Ott, Datenverarbeitung in den Geisteswissenschaften: Ein Rückblick aus aktuellem Anlaß, in: Historical Social Research/Historische Sozialforschung 16 (1991) 1, S. 103-114.

(5) Max Schwarz, MdR, Biographisches Handbuch der Reichstage, Hannover 1965; zur Bewertung des MdR-Handbuches vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 41 f.

(6) Für Baden und Württemberg: Jörg Schadt/Wolf gang Schmierer (Hrsg.), Die SPD in Baden-Württemberg und ihre Geschichte, Von den Anfängen der Arbeiterbewegung bis heute, Stuttgart 1979, S. 236- 351.- Für Hessen: Georg Ruppel/Birgit Gross (Bearb.), Hessische Abgeordnete 1820-1933, Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen, Darmstadt 1980.

(7) Vg. BIOKAND-Handbuch, S. 36 f.

(8) Text des Organsationsstatuts von Halle zuerst in: Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu Halle a. S. vom 12. Oktober bis 18. Oktober 1890, Berlin 1890, S. 6-8 (hier: S. 6).

(9) Text des Organisationsstatuts von Jena zuerst in: Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September, Berlin 1905, S. 5 9 (hier: S. 5).

(10) Prominentes Beispiel dafür ist Dr. Arthur Rosenberg, der von Mai 1924 bis Mai 1928 MdR war. Rosenberg, der für die KPD in den Reichstag eingezogen war, trat im April 1927 aus der KPD aus; laut eigenen Angaben und laut Reichstagsakten blieb er in der restlichen Mandatszeit fraktionslos, ein formeller Beitritt zur SPD erfolgte nicht. Dagegen behauptet z. B. Max Schwarz (MdR, S. 740), Rosenberg sei im Februar 1927 zur SPD übergetreten. Aufgrund der unzutreffenden Angaben bei Max Schwarz wurde Rosenberg zunächst als »sozialdemokratischer« Abgeordneter in die BIOSOP-Grundgesamtheit aufgenommen, später aber nach Prüfung der Quellen wieder herausgenommen. Zu Rosenberg vgl. u. a. die Kurzbiographie in: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hrsg. v. Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration New York, Bd. 1, München etc. 1980, S. 612.

(11) Bernhard Vogel/Dieter Nohlen/Rainer-Olaf Schultze, Wahlen in Deutschland, Theorie – Geschichte – Dokumente 1848-1970, Berlin/New York 1971, S. 20.

(12) Georg Meyer, Das parlamentarische Wahlrecht, hrsg. v. Georg Jellinek, Berlin 1901, S. 412.

(13) Vgl. u. a. Vogel/Nohlen/Schultze, Wahlen, S. 21.

(14) Zum Wahlrecht und zum »Volkstag« vgl. u. a.: Karl Braunias, Das parlamentarische Wahlrecht, Bd. I, Berlin und Leipzig 1932, S. 74-81.- Zur Entwicklung des Parlamentarismus und der »deutschen« Parteien in Danzig vgl. u. a.: Fritz Wertheimer, Von deutschen Parteien und Parteiführern im Ausland, 2. Aufl., Berlin 1930.

(15) Zur Entwicklung des Parlamentarismus und der »deutschen« Parteien im Memelgebiet vgl. u. a.: Fritz Wertheimer, Von deutschen Parteien; zum Wahlrecht: Karl Braunias, Wahlrecht, Bd. I, S. 355-361.- Neuerdings grundlegend: Mads Ole Balling, Von Reval bis Bukarest, Statistisch-Biographisches Hand- buch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919-1945, 2 Bde., Kopenhagen 1991 (hier insbesondere: Bd. II, S. 689-742). – Die »Sozialdemokratische Partei des Memelgebietes« (SDPM) wurde 1925 begründet und ging 1935 in die »Memelländische Einheitsliste« bzw. »Memeldeutsche Einheitsliste« auf. Nach dem Handbuch von Balling gab es insgesamt die folgenden 8 Landtagsabgeordneten der SDPM: Michael Bertschus (1883-1943; Landarbeiter, später u. a. Gewerkschafts- und Behördenangestellter in Memel; MdL 1925-1932), August Kislat (1885-1941; Schneidemüller, später u. a. Gewerkschaftsangestellter in Heydekrug und Vorsitzender der SDPM; MdL 1925-1930, 1932-1935), Adolf Plennis (1894-1949; Landarbeiter in Truschellen; MdL 1925- 1927), Ernst Rausch (1892-?; Arbeiter in Tilsit-Übermemel; MdL 1925-1927), Martin Seewaldt (1876- 1951; Gewerkschaftsangestellter in Memel; MdL 1925-1930), Augustin Jöres (1883-1945; Schreiner, später u. a. Kontrollbeamter in Pogegen; MdL 1930-1932) und Georg Pannars (?-?; Arbeiter, später u. a. Gewerkschaftsangestellter in Memel; MdL 1930-1935).

(16) Die Wahlergebnisse sind entnommen aus: Mads Ole Balling, Handbuch, S. 697; die Angaben unterscheiden sich leicht im Hinblick auf die Stimmenanteile, die bei Jürgen Falter (Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933, München 1986,S. 114) genannt werden.

(17) Die Wahlergebnisse entnommen aus: Jürgen Falter, Wahlen, S. 116; zur Stellung des »Landesrats« vgl. u. a.: Karl Braunias, Wahlrecht, Bd. I, S. 120-122.

(18) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 39-41.

(19) Vgl. zur historischen Grundlagenforschung exemplarisch die »Annotierte Bibliographie 1953-1988« (bearbeitet von Martin Schumacher, Düsseldorf 1988) der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.

(20) Otto Stammer, Das Elitenproblem in der Demokratie, in: Wilfried Röhrich (Hrsg.), Demokratische Elitenherrschaft, Darmstadt 1975, S. 202.

(21) Wilhelm Heinz Schröder, Kollektive Biographien in der historischen Sozialforschung: Eine Einführung, in: ders. (Hrsg.), Lebenslauf und Gesellschaft, Zum Einsatz von kollektiven Biographien in derhistorischen Sozialforschung, Stuttgart 1985, S. 8.- Zur kollektiven Biographik und Biographieforschung vgl. u. v. a. die Ubersicht bei: Michael Harscheidt, Biographieforschung, Werden und Wandel einer komplexen Methode, in: Historical Social Research/Historische Sozialforschung 14 (1989) 4, S. 99-142. – Exemplarische Anwendung auf historische politische Eliten bei: Heinrich Best, Die Männer von Bildung und Besitz, Struktur und Handeln parlamentarischer Führungsgruppen in Deutschland und Frankreich 1848/49, Düsseldorf 1990.

(22) Dietrich Herzog, Politische Karrieren, Opladen 1975, S. 89.

(23) Dietrich Herzog, Karrieren, S. 89.

(24) Wilhelm Heinz Schröder, Die Lehrkörperstruktur der TH Berlin 1879-1945, in: Reinhard Rürup (Hrsg.), Wissenschaft und Gesellschaft, Berlin/Heidelberg/New York 1979, Bd. 1, S. 59.

(25) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 39-52.

(26) Das BIORAB-Forschungsprojekt wurde zunächst am Institut für angewandte Sozialforschung der Universität Köln durchgeführt (1986-1987), seit 1987 ist es am Zentrum für Historische Sozialforschung (im Zentralarchiv für empirische Sozialforschung, Universität Köln) angesiedelt. Das biographische Handbuch wird gemeinsam von Heinrich Best und Wilhelm Heinz Schröder herausgegeben und soll in drei Teilbänden (l. 1848-1849 mit 809 Abgeordneten; II. 1867-1918 mit 2774 Abgeordneten; III: 1919-1933 mit 1795 Abgeordneten) publiziert werden. Die Arbeiten am Band I (bearbeitet von Heinrich Best und Wilhelm Weege) sind inzwischen abgeschlossen, der Band wird voraussichtlich 1995 erscheinen; Band III wird voraussichtlich 1996 und Band II 1997 erscheinen können. Das BIOSOP-Archiv wurde – soweit es die darin enthaltenen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten betraf – 1988 in das BIORAB-Archiv integriert; BIOSOP konnte dadurch einen wesentlichen Beitrag zur BIORAB-Projektarbeit leisten.

(27) Der Bundestag beauftragte 1987 die Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien mit der Erforschung der Lebensschicksale; in Kooperation mit der Zentralredaktion bei der Kommission (Leitung: Martin Schumacher) wurden die Lebensschicksale der sozialdemokratischen und kommunistischen Reichstagsabgeordneten von einem Team am Zentrum für historische Sozialforschung (Leitung: Wilhelm Heinz Schröder) erforscht. Die Ende 1989 dem Bundestag vorgelegte Forschungsdokumentation wurde 1990 von der Zentralredaktion für eine Handbuch-Publikation überarbeitet; das umfängliche Handbuch, das die Kurzbiographien von insgesamt 1795 MdR enthält, ist inzwischen erschienen: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945, Eine biographische Dokumentation, hrsg. u. eingeh v. Martin Schumacher, bearbeitet von Katharina Lübbe und Martin Schumacher in Verbindung mit Wilhelm Heinz Schröder und unter Mitwirkung von Angela Joseph und Evelyn Richter sowie weiteren Mitarbeitern, Düsseldorf 1991. Das Handbuch mit den Kurzbiographien der insgesamt 2659 Landtagsabgeordneten ist inzwischen publiziert worden: Bernhard Mann unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne, Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867-1918, Düsseldorf 1988. – Auch zu diesem Handbuch konnte BIOSOP einen, wenn auch kleinen Beitrag durch die Lieferung der Kurzbiographien der (wenigen) sozialdemokratischen Abgeordneten leisten. Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 60-62.

(28) Das Handbuch mit den Kurzbiographien der insgesamt 2659 Landtagsabgeordneten ist inzwischen publiziert worden: Bernhard Mann unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne, Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867-1918, Düsseldorf 1988. – Auch zu diesem Handbuch konnte BIOSOP einen, wenn auch kleinen Beitrag durch die Lieferung der Kurzbiographien der (wenigen) sozialdemokratischen Abgeordneten leisten.

(29) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 60-62.

(30) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 62 f.

(31) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 63.

(32) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 64.

(33) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 64 f.

(34) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 65; auch das BIOSOP-Register wurde kompatibel zum BIOKAND-Register angelegt; im BIOSOP-Register wurden nur einige Umstrukturierungen vorgenommen und die Zahl der Deskriptoren relativ verringert.

(35) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 65-67.

(36) Als Vorname erscheint der Rufname, ansonsten der erste Vorname; Adelsprädikate erscheinen nach dem Vornamen; bei verheirateten Frauen: (geb. N. N.) bzw. (verh. N. N.) bzw. (wiederverh. N. N.); bei Sonder- und Decknamen: (gen. N. N.); akademische Titel in Klammern, mit Fakultätsangabe, z. B. (Dr.phil.).

(37) Die Angabe des Geburtsdatums erfolgt mit Geburtsjahr(Geburtstag.Geburtsmonat).

(38) Kennzeichnung des Geburtsortes durch die nächsthöhere politisch-geographische Einheit, vgl. Register-Vorbemerkung.

(39) Die Angabe des Sterbedatums erfolgt mit Sterbejahr(Sterbetag.Sterbemonat).

(40) Kennzeichnung des Todesortes durch die Angabe der Provinz- oder Landeszugehörigkeit; vgl. Register-Vorbemerkung.

(41) Die Berufsbezeichnung wird in der Regel quellennah wiedergegeben; ist der betreffende Abgeordnete Sohn eines anderen Abgeordneten, wird der Name des Vaters in nachgestellter Klammer genannt.

(42) Auflösung der Abkürzungen im Abkürzungsverzeichnis.

(43) Einschließlich Studienfächer, Korporationszugehörigkeit und Jahr(e) und Ort(e) der Abschlußprüfungen), Jahr und Ort der Promotion mit Fakultätsangabe und ggf. der Erwachsenen-Weiterbildung. – Die Bezeichnung des Schultyps wird in der Regel quellennah übernommen; die Orte werden ggf. durch eine zusätzliche geographische Spezifikation gekennzeichnet; die Studienfächer und die Korporationsbezeichnungen werden in nachgestellter Klammer genannt; der Besuch der zentralen Partei- und Gewerkschaftsschulen wird im Teil 2 erwähnt. – Die Angabe der Dauer erfolgt mit Anfangsjahr(e)-Endjahr(e).

(44) Einschließlich berufsbegleitender Schulbildung. – Bei fehlender Berufsausbildung (z. B. bei ungelernten Arbeitern) wird nur das Anfangsjahr der Berufstätigkeit genannt; die Bezeichnung des erlernten Berufs wird weitgehend quellennah übernommen. – Die Angabe der Dauer erfolgt mit Anfangsjahr(e)-Endjahr(e).

(45) Diese Angabe erfolgt nur für (handwerklich-)gelernte Arbeiter, eine zeitliche Präzisierung entfällt; das jeweilige Nationalitätskennzeichen der durchwanderten Länder wird in einer Klammer nachgestellt, die Abkürzungen entsprechen den heute üblichen internationalen Autokennzeichen.

(46) Die einzelnen Standorte werden nicht genannt; eine eventuelle Kriegsteilnahme wird im Teil 2 der Biographie aufgeführt. – Die Angabe der Dauer erfolgt mit Anfangsjahr-Endjahr.

(47) Die Angabe »ledig« bezieht sich nicht nur auf den Zeitraum des Mandats, sondern auf die gesamte Lebenszeit; ist die/der betreffende Abgeordnete mit einer/einem andere/anderen Abgeordneten verheiratet, wird der Name der Ehegattin/des Ehegattens erwähnt; bei mehreren Eheschließungen wird in nachgestellter Klammer die laufende Nummer der Ehe und das jeweilige Jahr der Eheschließung genannt; bei Frauen werden folgende Zusatzangaben gemacht: Gesamtzahl der nachweisbaren eigenen Kinder, ggf. Angabe der Verwitwung und der Scheidung.

(48) Die Angabe bezieht sich nur auf den ersten Beitritt zur deutschen »Sozialdemokratie« (ADAV, SDAP, SAPD, SPD, USPD) bzw. zu den »freien« Gewerkschaften; bei dem Gewerkschaftsbeitritt wird der konkrete Einzelverband nicht genannt; zur Problematik, wie eine »Parteimitgliedschaft« bis zur Jahrhundertwende zu definieren ist, vgl. die Diskussion im BIOKAND-Handbuch; Parteiwechsel (z. B. zur USPD) werden im Teil 2 angezeigt.

(49) Dauert die unselbständige Berufsausübung noch bei Mandatsantritt an, entfällt die Angabe (wird im Teil 2 aufgeführt); ebenso entfallen die Angaben zu den Tätigkeitsorten und zum jeweiligen Zeitraum von Einzeltätigkeiten (bei mehreren ausgeübten Tätigkeiten); ebenso entfällt die Angabe bei Abgeordneten mit akademischen Berufen (wird im Teil 2 aufgeführt).

(50) Angabe der Dauer mit Anfangsmonat.Anfangsjahr-Endmonat.Endjahr; bei Ortswechsel werden chronologisch die Berufstätigkeiten erst am Ort A, danach am Ort B etc. genannt; Berufstätigkeit(en) in derselben Institution werden zusammenfassend dargestellt.

(51) Die Monatsangabe erfolgt nur bei Abweichung von den allgemeinen Mobilisierungs- und Demobilisierungsdaten; ggf. wird der zuletzt erreichte Dienstgrad und ggf. schwere Kriegsbeschädigungen in nachgestellter Klammer genannt; ggf. werden Anfangsmonat. Anfangsjahr-Endmonat.Endjahr, Art und Ort der Kriegsgefangenschaft genannt.

(52) Beim Datum des Austritts/Ausschlusses/Wechsels werden nach Möglichkeit das Jahr und der Monat genannt; die Monatsangabe kann bei allgemein bekanntem kollektivem Wechsel entfallen, z. B. bei dem Zusammenschluß von ADAV und SAPD oder der Vereinigung von USPD-Linke mit der KPD oder der Wiedervereinigung von USPD und (M)SPD.

(53) Angabe der Dauer mit Anfangsjahr-Endjahr, ggf. bei besonders relevanten Funktionen Monatsangaben.

(54) Angabe der Dauer mit Anfangsjahr-End jähr, ggf. bei besonders relevanten Funktionen Monatsangaben.

(55) Mit Ausnahme der Haftstrafen während der NS-Zeit (siehe dort); die Angabe der Dauer erfolgt mit AnfangsmonatAnfangsjahr-Endmonat.Endjahr der Haft; ggf. bei mehreren kleineren Haftstrafen für ähnliche Vergehen: Zeitraum, Gründe und Gesamthaftzeit.

(56) Dauer wird bei Haft mit Anfangsmonat.Anfangsjahr-Endmonat.Endjahr angegeben; Anfangsjahr und Aufenthaltsland (Länder) der Emigration, ggf. Jahr und Zielort der dauerhaften Rückkehr nach Deutschland oder ggf. „keine dauerhafte Rückkehr nach Deutschland“.

(57) Angabe der Dauer mit Anfangsjahr-Endjahr, ggf. Monatsangaben.

(58) (Ggf. Monat.) Jahr und Fakultät/Universität der Verleihung einer Ehrendoktorwürde; (Ggf. Monat.) Jahr und Ort der Verleihung einer Ehrenbürgerschaft.

(59) Nur exemplarische Nennung der Tätigkeit als Verfasser, Mitverfasser, Herausgeber, Mitherausgeber von Aufsätzen und Büchern, die vorrangig in bezug zur politischen Tätigkeit stehen oder als Standardwerke auf ihrem Gebiet anzusehen sind; Nennung von autobiographischen Werken. Die Publikationen werden pauschal charakterisiert und in nachgestellter Klammer wird/werden ggf. ein oder mehrere exemplarische Werke mit Titel genannt.

(60) Angabe der Mandatsdauer mit Wahlmonat. Wahljahr-Wahlmonat.Wahljahr; der Wahlkreisname wird bis 1918 durch die jeweilige offizielle Kennziffer innerhalb des Landes, der Provinz, des Regierungsbezirks etc. bezeichnet (z. B. »Elsaß-Lothringen 10«, »Hannover 18«, »Arnsberg 2«); der Wahlkreisname besteht seit 1919 aus der Kennziffer des Großwahlkreises und dem in Klammer nachgestellten Wahlkreisnamen (z. B. »WK 24 (Oberbayern)«;, »KPD-Reichswahlvorschlag«);

(61) Angabe der Mandatsdauer mit Wahlmonat.Wahljahr-Wahlmonat.Wahljahr; die Nennung der Fraktionszugehörigkeit erfolgt nur bei einem Wechsel zu einer anderen Partei, bei fortdauernder Zugehörigkeit zur SPD entfällt diese.

(62) Die Angabe der Mandatsdauer erfolgt mit Anfangsjahr-Endjahr.

(63) Die Angabe der Mandatsdauer erfolgt mit Anfangsjahr(e)-Endjahr(e).

(64) Bei Hauptwahlen nur Angabe des Wahljahrs, bei Ersatz- und Nachwahlen auch Wahltag und Wahlmonat. Es werden nur erfolglose Wahlbewerbungen genannt, sonst gehört die Information in die MdR-Leiste; Wahlkreisbezeichnungen wie bei der MdR-Leiste. – Quelle: BIOSOP-Kartei der sozialdemokratischen Reichstagskandidaten 1867-1918 und Kartei der SPD/USPD-Reichstagskandidaten 1919-1930; vgl. die Beschreibung unten.

(65) Quellen: BIOSOP-Kartei der Delegierten der nationalen SAPD/SDAP-Parteitage 1869-1887, Kartei der Delegierten der nationalen SPD-Parteitage 1890-1913, Kartei der Delegierten der nationalen SPD-Parteitage 1917-1931, Kartei der Delegierten der nationalen USPD-Parteitage, Kartei der Delegierten der nationalen SPD-Frauenkonferenzen bzw. der weiblichen Delegierten der nationalen SPD-, MSPD- und USPD-Parteitage bis 1931.- Vgl. die Beschreibung unten.

(66) Quelle: Kartei der Delegierten der allgemeinen Gewerkschaftskongresse 1890-1914; Kartei der Delegierten der allgemeinen Gewerkschaftskongresse 1919-1931.- Vgl. die Beschreibung unten.

(67) Das Kürzel »u. ö.« (und öfters) wird benutzt, wenn die Teilnahme an weiteren Verbandstagen feststeht, aber die Protokolle nicht verfügbar waren. – Die Auswertung der Protokolle der nationalen Verbandstage konnte nicht immer systematisch durchgeführt werden, sondern blieb mehr »zufallsgesteuert«. Die Angaben sind in mehrfacher Hinsicht unvollständig: l) es wurde nur der Archivbestand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (Düsseldorf) ausgewertet, dieser Bestand weist im Hinblick auf die Verbandstagsprotokolle Lücken auf; 2) die Erhebung wurde noch im Rahmen des BIOKAND-Projektes durchgeführt und beschränkte sich hauptsächlich auf die Zeit zwischen 1897 bis 1914, eine Nacherhebung für die Weimarer Republik im Rahmen von BIOSOP fand aus arbeitsökonomischen Gründen (die zu leistende Auswertung der Protokolle von mehr als 500 Verbandstagen!) nicht statt; 3) die Daten wurden nur für die Reichstagskandidaten von 1898 bis 1918 und für die Delegierten der nationalen SP-Parteitage 1890 bis 1913 erhoben. D. h.: werden Delegierungen genannt, müssen nicht alle Delegierungen nachgewiesen sein; fehlt die Verbandstagsleiste ganz, ist die Möglichkeit einer Delegierung nicht ausgeschlossen. Die Informationsleiste zu den Verbandstagen bietet dennoch zahlreiche wichtige Hinweise auf die sonst nicht immer transparente gewerkschaftliche Tätigkeit der Abgeordneten, so daß sie auch bei den BIOSOP-Biographien beibehalten wurde.

(68) Bei den Kongressen der SAI wird in der nachgestellten Klammer der Teilnehmerstatus angegeben (»O« für ordentliche Delegierte und »G« für Gäste). – Quelle: Kartei der deutschen Delegierten der Kongresse der II. Internationalen und der Sozialistischen Arbeiter-Internationalen. Vgl. die Beschreibung unten.

(69) Periodischer Nachweis: Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, hrsg. v. der Bibliothek des Archivs der Sozialen Demokratie, Bonn/Bad Godesberg 1976 ff. – Abgeschlossene Bibliographien: Hans-Josef Steinberg, Die deutsche sozialistische Arbeiterbewegung bis 1914, Eine bibliographische Einführung, Frankfurt a. M. 1979; Dieter Dowe, Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, sozialistischen und kommunistischen Bewegung von den Anfängen bis 1863, 3. Aufl. (bearbeitet von Volker Mettig), Berlin/Bonn 1981; Klaus Tenfelde/Gerhard A. Ritter, Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 1863-1914, Berlin/Bonn 1980; Kurt Klotzbach, Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 1914-1945, 3. Aufl. (bearbeitet von Volker Mettig), Berlin/Bonn 1981; Klaus Günther/Kurt Thomas Schmitz, SPD, KPD/ DKP, DGB in den Westzonen und in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1975, Eine Bibliographie, 2. Aufl. (bearbeitet von Volker Mettig), Bonn 1980.
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(70) Gerhard A. Ritter (unter Mitarbeit von Merith Niehuss), Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch, Materialien zur Statistik des Kaiserreichs 1871-1918, München 1980; Jürgen Falter, Wahlen. – Dazu zur Ergänzung: Gerhard A. Ritter/Merith Niehuss, Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland, Bundestags- und Landtagswahlen 1946-1987, München 1987.

(71) Martin Schumacher, Wahlen und Abstimmungen 1918-1933, Eine Bibliographie zur Statistik und Analyse der politischen Wahlen in der Weimarer Republik, Düsseldorf 1976; ders., Deutsche Parlamentsbücher, Bibliographie und Standortnachweis, Düsseldorf 1986.

(72) Eberhard Schanbacher, Parlamentarische Wahlen und Wahlsystem in der Weimarer Republik, Wahlgesetzgebung und Wahlreform im Reich und in den Ländern, Düsseldorf 1982; der unveröffentliche statistische Anhang der Dissertation dokumentiert (ähnlich wie Falter et al.) die Ergebnisse aller Reichs- und Landtagswahlen in der Weimarer Republik: ders., Parlamentarische Wahlen in der Weimarer Republik, Wahlgesetzgebung und Wahlentwicklung im Reich und in den Ländern, Eine historische Untersuchung mit statistischem und bibliographischem Anhang, Phil. Diss. Tübingen 1979, S. 339-510.

(73) Insbesondere: Martin Schumacher, Parlamentshandbücher, S. 13-25.

(74) Kürschner, Staatshandbücher, 1888 ff.

(75) Vgl. die Übersichten bei: Martin Schumacher, Wahlen und Abstimmungen, und Jürgen Falter, Wahlen (Anhang).

(76) Für Einzelnachweise vgl. unten das Literaturverzeichnis.

(77) Vgl. das hektographierte Gesamtverzeichnis der Staatsbibliothek Berlin(-West): Deutsche Parlamentaria, Ein Bestandsverzeichnis der bis 1945 erschienen Druckschriften, Berlin 1970.

(78) Fritz Specht/Paul Schwabe, Die Reichstagswahlen von 1867-1907, Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten, 3.Aufl., Berlin 1908; Max Schwarz, MdR, Biographisches Handbuch der Reichstage, Hannover 1965.

(79) Protokoll über die Verhandlungen des Allgemeinen Deutschen Arbeiterkongresses zu Eisenach am 7., 8. und 9. August 1869, Leipzig 1869; Protokoll über den ersten Congreß der sozial-demokratischen Arbeiterpartei zu Stuttgart am 4., 5., 6. und 7. Juni 1870; entsprechende SDAP-Protokolle für die Kongresse in Dresden (l87l), Mainz (1872), Eisenach (1873) und Coburg (1874).- Protokoll des Vereinigungs-Congresses der Sozialdemokraten Deutschlands. Abgehalten zu Gotha vom 26. bis 27. Mai 1875, Leipzig 1875; entsprechende Protokolle der SAPD für die beiden »Socialisten-Congresse« der SAPD in Gotha (1876, 1877), die SAPD-Kongresse auf Schloß Wyden (1880) und in Kopenhagen (1883) und den SAPD-Parteitag in St.Gallen (1887).
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(80) Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Halle a. S. vom 12. bis 18. Oktober 1890, Berlin 1890; entsprechende Protokolle für die Parteitage in Erfurt (l89l), Berlin (1892), Köln (1893), Frankfurt a. M. (1894), Breslau (1895), Gotha (1896), Hamburg (1897), Stuttgart (1898), Hannover (1899), Mainz (1900), Lübeck (1901), München (1902), Dresden (1903), Bremen (1904), Jena (1905, 1911 und 1913), Mannheim (1906), Essen (1907), Nürnberg (1908), Leipzig (1909), Magdeburg (1910) und Chemnitz (1912).- Stichwortartige Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse/Beiträge in: Wilhelm Schröder (Bearb.), Handbuch der sozialdemokratischen Parteitage von 1863 bis 1909, München o. J. (1910); ders. (Bearb.), Handbuch der sozialdemokratischen Parteitage von 1910 bis 1913, München o. J. (l 917).

(81) Diese umfangreiche Kartei entstand im Rahmen der allgemeinen Quellenrecherchen des BIOKAND-Projektes und kann auch als Qüellengrundlage für eine kollektive Biographie der Parteitagsdelegierten dienen. Leider fehlten für eine solche kollektive Biographie bislang Zeit und Mittel. Nur für einen einzigen Parteitag, den Parteitag von 1897 in Hamburg, wurden die Daten maschinenlesbar aufbereitet und kollektiv-biographisch ausgewertet. Dieser »Hamburger«-Datensatz wurde in zahlreichen Lehrveranstaltungen exemplarisch eingesetzt und ist im Zentrum für Historische Sozialforschung (Köln) archiviert; eine Publikation der Ergebnisse steht aber noch aus.

(82) P rotokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten in Würzburg vom 14. bis 20. Oktober 1917, Berlin 1917; entsprechende Protokolle der (M)SPD-Parteitage in Weimar (1919), Kassel (1920), Görlitz (l92l) und Augsburg (1922); einschließlich des Protokolls der Reichskonferenz der Sozialdemokratie Deutschlands vom 21., 22. und 23. September 1916.- Sozialdemokratischer Parteitag 1924 in Berlin, Protokoll mit dem Bericht der Frauenkonferenz, Berlin 1924; entsprechende Protokolle der SPD-Parteitage in Heidelberg (1925), Kiel (1927), Magdeburg (1929) und Leipzig (l93l).

(83) Protokoll über die Verhandlungen des Gründungsparteitags der U.S.P.D. vom 6. bis 8. April 1917 in Gotha, hrsg. v. Emil Eichhorn, Berlin 1921; Protokoll über die Verhandlungen des außerordentlichen Parteitages vom 2. bis 6. März 1919 in Berlin, Berlin o. J.; Protokoll über die Verhandlungen des außerordentlichen Parteitages vom 30. bis 6. Dezember 1919 in Leipzig, Berlin o. J.; Protokoll über die Verhandlungen des außerordentlichen Parteitages in Halle vom 12. bis 17. Oktober, Berlin o. J. (USPD-Rechte); Bericht über die Verhandlungen des Vereinigungsparteitages der U.S.P.D. (Linke) und der K.P.D. (Spartakusbund), Abgehalten in Berlin vom 4. bis 7. Dezember 1920, mit Anhang: Bericht über die 1. Frauen-Reichskonferenz am 8. Dezember 1920 in Berlin, Berlin 1921; U.S.P.D., Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages in Leipzig vom 8. bis 12. Januar 1922 sowie über die Zweite Reichsfrauenkonferenz am 7. und 8. Januar 1922, Leipzig o. J.

(84) Die Protokolle/Berichte über die nationalen bzw. Reichs-Frauenkonferenzen sind in der Regel als Anhang dem jeweiligen Protokoll des nationalen Parteitages beigebunden. SPD-Frauenkonferenzen fanden statt in Mainz (1900), München (1902), Bremen (1904), Mannheim (1906), Nürnberg (1908), Jena (l91l), Weimar (1919), Kassel (1920), Görlitz (l92l), Berlin (1924), Heidelberg (1925) und Kiel (1927). USPD-Reichsfrauenkonferenzen fanden statt in Berlin (1920; USPD-Linke) und in Leipzig (1922; USPD-Rechte). – Christi Wickert (Unsere Erwählten, Bd. II, S. 12-43) hat eine Übersicht (mit Angabe von Name, Wohnort und Mandat) zusammengestellt über alle Frauen auf den nationalen Parteitagen und Frauenkonferenzen der MSPD, USPD und SPD für die Zeit der Weimarer Republik.

(85) Protokoll über die Verhandlungen des ersten Kongresses der Gewerkschaften Deutschlands, Abgehalten zu Halberstadt vom 14. bis 18. März 1892, Hamburg o. J.; entsprechende Protokolle der Gewerkschaftskongresse in Berlin (1896), Frankfurt a. M. -Bockenheim (1899), Stuttgart (1902), Köln (1905), Hamburg (1908), Berlin (1910), Dresden (l91l) und München (1914). – Stichwortartige Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse/Beiträge in: Paul Barthel (Bearb.), Handbuch der deutschen Gewerkschaftskongresse, Dresden 1916.

(86) Protokoll der Verhandlungen des zehnten Kongresses der Gewerkschaften Deutschlands, abgehalten zu Nürnberg vom 30. Juni bis 5. Juli 1919, Berlin o. J. (Gründungskongreß des ADGB); Protokoll der Verhandlungen des elften Kongresses der Gewerkschaften Deutschlands (l. Bundestag des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes), Abgehalten zu Leipzig vom 19. bis 24. Juni 1922, Berlin 1922; entsprechende Protokolle der ADGB-Kongresse in Breslau (1925), Hamburg (1928) und Frankfurt a. M. (l93l). – Stichwortartige Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse/Beiträge (ohne den Kongreß 1931) in: Salomon Schwarz (Bearb.), Handbuch der Gewerkschaftskongresse, Berlin 1930.
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(87) Protokoll des Internationalen Arbeiter-Congresses zu Paris, abgehalten vom 14. bis 20. Juli 1889, Deutsche Ubersetzung, Nürnberg 1890; Verhandlungen und Beschlüsse des Internationalen ArbeiterKongresses zu Brüssel, 16.-22. August 1891, Berlin 1893; Protokoll des internationalen Sozialistischen Arbeiterkongresses in der Tonhalle Zürich vom 6. bis 12. August 1893, Zürich 1894; Verhandlungen und Beschlüsse des Internationalen Sozialistischen Arbeiter- und Gewerkschafts-Kongresses zu London vom 27. Juli bis 1. August 1896, Berlin 1896; Internationaler Sozialisten-Kongreß zu Paris, 23. bis 27. September 1900, Berlin 1900; entsprechende Protokolle der Internationalen Sozialisten-Kongresse in Amsterdam (1904), Stuttgart (1907), Kopenhagen (1910) und Basel (1912). – Protokoll des ersten Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongresses in Hamburg, 12. bis 15. Mai 1923, Berlin o. J. (Vereinigungskongreß der II. und der Wiener Internationalen zur Sozialistischen Arbeiter-Internationalen); entsprechende Protokolle der Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongresse in Marseille (1925), Brüssel (1928) und Wien (l93l) sowie der Konferenz in Paris (1933).
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(88) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 39-60 und 229-230. Die Reichstagskandidaten sind bei allen Haupt-, Ersatz- und Nachwahlen nur für die Zeit vom Juni 1898 bis Nov. 1918 vollständig erfaßt. Ohne die amtliche Dokumentation der Reichstagskandidaten (Beginn erst mit der Hauptwahl im Juni 1898) ist die Quellenlage für den Nachweis von Reichstagskandidaten vor 1898 unzureichend. Nahezu vollständig erfaßt sind noch die Reichstagskandidaten zu den Hauptwahlen vom Februar 1890 und Juni 1893; relativ vollständig sind auch die Reichstagskandidaten zu den Hauptwahlen bis Juli 1878 erfaßt. Generell unvollständig erfaßt sind alle Reichstagskandidaten zu den vor 1898 stattgefundenen Ersatz- und Nachwahlen und zu den Wahlen unter dem Sozialisten-Gesetz; hier kann nur die systematische Auswertung regionaler und lokaler Quellen Abhilfe schaffen.

(89) Aufgrund der mangelhaften Quellenlage (keine bzw. nur unvollständige amtliche Dokumentation der erfolglosen Reichstagskandidaten) konnten für die Reichstagswahlen vom Juli 1932, November 1932 und März 1933 die Namen der erfolglosen Kandidaten nur lückenhaft erfaßt werden; entsprechend muß für diese Reichstagswahlen mit fehlenden Angaben gerechnet werden. Auch hier können die erfolglosen Reichstagskandidaten nur durch eine systematische Auswertung regionaler und lokaler Quellen bestimmt werden.

(90) Correspondenzblatt der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, Jg. 1894-1919 bzw. Korrespondenzblatt des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, Jg. 1920-1922. – Die Angaben wurden der Adressenbeilage des Korrespondenzblattes entnommen, in der die Adressen der Vorsitzenden der örtlichen Gewerkschaftskartelle (oder die des örtlichen Arbeitersekretariats) publiziert wurden. Bei der zeitlichen Bestimmung des Vorsitzes müssen kleinere Ungenauigkeiten in Kauf genommen werden, da nicht alle Kartelle regelmäßig an die Generalkommission bzw. an den ADGB- Bundesvorstand berichteten. Die Zahl der örtlichen Gewerkschaftskartelle schwankte stark, z. B. betrug die Zahl 1901 nur 353, 1914 dagegen 820. Der Gewerkschaftskongreß in Halberstadt hatte 1892 für alle größeren Industrieorte die Bildung von lokalen Gewerkschaftskartellen empfohlen; das Gewerkschaftskartell diente als lokale Dachorganisation für alle vor Ort vorhandenen Filialen, Zweigstellen etc. der freigewerkschaftlichen Einzelverbände und übernahm wichtige Aufgaben, z. B. die Regelung des Arbeitsnachweises und des Herbergswesens, regelmäßige Berichterstattung (u. a. statistische Erhebungen), Einrichtung von Bibliotheken und Arbeitersekretariaten und Vertretung gegenüber den Behörden (Gewerbeinspektion, Gemeindeverwaltung, Gewerbegerichte, Versicherungsanstalten etc.). Zweifellos nahm der Kartellvorsitzende eine Spitzenposition in der lokalen Arbeiterbewegung ein.

(91) Mitteilungen des Vereins Arbeiterpresse, Jg. 1900-1923; und die Mitgliederanmeldungen der »Unterstützungsvereinigung der in der modernen Arbeiterbewegung tätigen Angestellten« im Correspondenzblatt der Generalkommission bzw. des ADGB. – Diese Kartei wurde im Rahmen des BIOKAND-Projekts (bis 1914) und des BlOSOP-Projekts (1914-1922) erstellt und diente als Ergänzung und Präzisierung zu den beiden Jahrbüchern und den beiden Handbüchern des „Vereins Arbeiterpresse“: Jahrbuch für Partei- und Gewerkschaftsangestellte, hrsg. v. Vorstand des Vereins Arbeiterpresse, 1. Folge, Berlin 1908 und 2. Folge Berlin 1910; Handbuch des Vereins Arbeiterpresse, hrsg. v. Vorstand des Vereins Arbeiterpresse, Berlin 1914 (3. Folge) und Berlin 1927 (4. Folge). Die beiden letzten Ausgaben verzeichnen mit knappen biographischen Annotationen alle Mitglieder der „Unterstützungsvereinigung der in der modernen Arbeiterbewegung tätigen Angestellten“, die Ausgabe von 1914 enthielt ca. 3 600 Personen und die Ausgabe von 1927 ca. 6 700 Personen, d. h. etwa 80%-90% aller Partei- und Gewerkschaftsangestellten wurden zu dem jeweiligen Erhebungszeitpunkt erfaßt. Wie bei allen Querschnittserhebungen üblich, wurden alle Angestellten, die wohl irgendwann einmal, aber nicht zum Erhebungszeitpunkt beschäftigt waren, nicht erfaßt; dadurch ergaben sich beträchtliche Erfassungslücken (z. B. die lange Zeit zwischen 1914 und 1926 mit teilweise extrem hoher Neueinstellungsrate, aber auch mit zahlreichen Wechseln der Angestellten in Positionen außerhalb der Arbeiterbewegung). Ebenso sind die kurzen biographischen Annotationen in den beiden Handbüchern im Hinblick sowohl auf die zeitliche/räumliche Verortung von Funktionen als auch auf die inhaltliche Kennzeichnung von Funktionen unvollständig und/oder ungenau. Vor allem durch die Erfassung der Anmeldungen von Angestellten zur »Unterstützungsvereinigung« konnten bis 1913 mehr als 4 000 Einstellungen und von 1914-1922 (1923 wurde die »Unterstützungsvereinigung« Opfer der Inflation«) knapp 3 000 Einstellungen registriert werden. Wenn es auch große Schnittmengen mit den beiden Handbüchern gibt, konnten dennoch zahlreiche weitere, bislang nicht dokumentierte Angestellte überhaupt erfaßt und schon dokumentierte Angestellte in manchen Angaben ergänzt und präzisiert werden.

(92) Für die Weimarer Republik lagen zahlreiche verläßliche Quellen vor; Wahltermine und -ergebnisse, Zahl und Namen der SPD-Abgeordneten etc. liegen fast ausnahmslos vollständig und zuverlässig vor. Für das Kaiserreich mußten die notwendigen Informationen – insbesondere bei den kleineren Bundesländern – oft mühsam aus den unterschiedlichsten und nicht immer zuverlässigen zeitgenössischen Quellen zusammengetragen werden: u. a. Landtagsprotokolle, Staatsanzeiger, Kürschners Staatshandbücher (seit 1888), Zeitungen oder die Geschichtskalender von Wippermann (Deutscher Geschichtskalender) und Schulthess (Europäischer Geschichtskalender). Wie sich insbesondere in der Chronik zeigt, konnten für einige Wahlen keine oder nur unpräzise Informationen gefunden werden.

(93) Systematisch ausgewertet wurde für diese Kartei nur das SPD-Zentralorgan »Vorwärts«; darüber hinaus wurden weitere Zeitungen, Jahrbücher, Almanache, Berichte, Arbeiternotizkalender etc. der Partei, der Gewerkschaften, der Genossenschaften und der Krankenkassen durchgesehen (vgl. BIO-KAND-Handbuch, S. 53-57).

(94) Das Archiv für soziale Demokratie verfügt inzwischen über einen umfangreichen Bestand an Nachlassen von sozialdemokratischen Politikern. Grundstock für den Bestand »Personalia« bildet dagegen hauptsächlich das Zeitschriftenausschnittsarchiv der ehemaligen sozialdemokratischen Berliner Tageszeitung »Telegraf«, die u. a. von Paul Lobe mitherausgegeben wurde und die ihr Erscheinen Anfang der 1970er Jahre einstellte. Dieser Grundstock ist inzwischen durch zahlreiche weitere personenbezogene Quellen ergänzt worden.

(95) Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 49-50 und 59.

(96) Zum »Matthäus-Effekt« in der Wissenschaftssoziologie vgl. u. a. Robert K. Merton, The Matthew Effect in Science, in: Science 159 (1968), S. 56-63.

(97) Vgl. Wilhelm Heinz Schröder/Rüdiger Hachtmann, Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik als Opfer des Nationalsozialismus, Vorläufige Bestandsaufnahme und biographische Dokumentation, in: Historical Social Research/Historische Sozialforschung 36 (1985), S. 55-98.

(98) Die Arbeit von Christi Wickert (Unsere Erwählten, Sozialdemokratische Frauen im DeutschenReichstag und im Preußischen Landtag 1919-1933, 2 Bde., Göttingen 1986) enthält einen biographischen Anhang (Bd. 2, S. 152-189) mit den Kurzbiographien von 73 sozialdemokratischen Parlamentarierinnen (es fehlen allerdings einige nachgerückte Abgeordnete); Wickert beschreibt ausführlich die frauenspezifische Quellenlage und stellt fest: daß die »Informationen über die einzelnen Lebensabschnitte . . . von unterschiedlicher Dichte und Tragfähigkeit bzw. Genauigkeit« seien (Bd. 1,S. 15).

(99)(Vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 45-52.)

(100) Vgl. u. a.: Hirth’s Parlaments-Almanach, 1. Ausgabe: 2. Februar 1847, Berlin 1867; Hirth führte seine Handbücher (einschließlich der Nachträge) unter dem Titel »Deutscher Parlaments-Almanach« bis 1888 fort. – Joseph Kürschner, Der neue Reichstag, Stuttgart/Leipzig/Berlin/Wien 1890; Kürschner bzw. seit 1919 Hermann Hillger führten diese populären Handbücher (u. a. seit 1903 unter dem Titel „Deutscher Reichstag. Biographisch-statistisches Handbuch“, seit 1907 »Kürschners Deutscher Reichstag“, seit 1930 »Kürschners Volkshandbuch Deutscher Reichstag“) bis 1933 fort. – Amtliches Reichstags-Handbuch, 8. Legislaturperiode 1890-95, hrsg. v. Reichstags-Bureau, Berlin o. J.; dieses amtliche Reichstagshandbuch (nebst zahlreichen Nachträgen) wurde vom Reichstagsbüro bis 1933 (bzw. 1943) fortgeführt. – Alle Handbücher bibliographiert bei: Martin Schumacher, Parlamentshandbücher, S. 41-59.

(101) Hermann A. L. Degener, Wer ist’s (Unsere Zeitgenossen), 10 Ausgaben, Leipzig 1906-1935; Ausgaben für 1905, 1906, 1907, 1908, 1910, 1912, 1914, 1922, 1928, 1935; vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 43.

(102) Zur Bewertung des MdR-Handbuches von Max Schwarz vgl. BIOKAND-Handbuch, S. 41 f.

(103) Franz Osterroth, Biographisches Lexikon des Sozialismus, Bd. 1: Verstorbene Persönlichkeiten, Hannover 1960 (Bd. 2 nicht erschienen); Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.), Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung: Biographisches Lexikon, Berlin (Ost) 1970.

(104) Martin Schumacher, MdR, a.a.O.; Handbuch der deutschsprachigen Emigration, Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben; Walter Hammer, Hohes Haus in Henkers Hand, Rückschau auf die Hitlerzeit, auf Leidensweg und Opfergang Deutscher Parlamentarier, 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1956.

(105) Bislang gibt es nur einen Überblick über die (wenigen) Landtagsabgeordneten des Oldenburgischen Landesteils Birkenfeld: Albrecht Eckhardt, Oldenburg und Birkenfeld, Die Birkenfelder Abgeordneten im Oldenburger Landtag, in: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein Nr. 51/1 (1980).

(106) Reinhard König, Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929, Marburg 1985.

(107107) Heinrich Lathwesen, Der Schaumburg-Lippische Landtag und seine Abgeordneten, Bückeburg 1974.

(108108) Klaus Freiherr von Andrian-Werburg, Die Zusammensetzung der coburgischen Landesvertretung bei der Vereinigung Coburgs mit Bayern, in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 14 (1969), S. 37-50.

(109109) Alfred Rapp, Die badischen Landtags-Abgeordneten 1905 1929 mit Bibliographie und Statistiken zur Geschichte des badischen Landtages, Karlsruhe 1929; Josef Weik, MdL und Landtagsgeschichte von Baden-Württemberg 1919-1933, Biographisches Gesamtverzeichnis der Abgeordneten der Länder Baden, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern 1946-1952, 3. Aufl., Stuttgart 1984; u. a. Jörg Schadt (Hrsg.), Im Dienste der Republik, Die Tätigkeitsberichte des Landesvorstands der Sozialdemokratischen Partei Badens 1914-1932, Stuttgart 1977. Hans-Peter Becht (Pforzheim) bereitet zur Zeit ein umfassendes Handbuch des Badischen Landtags 1819 1933 vor; eine Kooperation mit ihm war nicht mehr möglich.

(110) Hans Georg Ruppel/Birgit Gross, Hessische Abgeordnete 1820 1933, Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen, Darmstadt 1980; Gerhard Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834-1984), Frankfurt a. M. 1984, S. 355-615. – Die hessischen Parlamentarierinnen sind ausführlich dokumentiert in: Ingrid Langer, Zwölf vergessene Frauen, Die weiblichen Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen, Frankfurt a. M. 1989.

(111) Wolfgang Eubel, Die politische Vertretung Nürnbergs im Bayerischen Landtag, Die Mitglieder der Kammer der Abgeordneten (Lebensläufe), Staatsexamensarbeit, Nürnberg 1977.

(112) Jörg Schadt/Jürgen Schmierer, Die SPD in Baden-Württemberg und ihre Geschichte, Von den Anfängen der Arbeiterbewegung bis heute, Stuttgart 1979; Josef Weik, MdL und Landtagsgeschichte, a. a. O.

(113) Hans Hüls, Wähler und Wählerverhalten im Land Lippe während der Weimarer Republik, Detmold 1974.

(114) Inzwischen liegt zumindest für die Lübecker Parlamentarierinnen eine biographische Dokumentation vor: Otto Wiehmann, Zur Einführung des Wahlrechts für Frauen in Lübeck, in: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 72 (1992), S. 231-240.

(115) Inzwischen liegen zumindest für die Bremer Parlamentarierinnen biographische Dokumentationen vor: Renate Meyer-Braun (Hrsg.), Frauen ins Parlament! Porträts weiblicher Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft, Bremen 1991; auch: Elisabeth Hannover-Druck, Die Ausübung des Frauenwahlrechts in Bremen 1918-1933, Bremen 1991.

(116) Bernd Rother, Die Sozialdemokratie im Land Braunschweig: 1918 bis 1933, Bonn 1990, S. 273-276.

(117) Francois Igersheim, L’Alsace des notables (1870-1914), La Bourgeoisie et le peuple alsacien, Strasbourg 1981.

(118) Vgl. Martin Schumacher, Parlamentshandbücher, S. 92-98.
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(119) Zu den Volkstagsabgeordneten in Danzig lagen nur relativ wenige gedruckte und ungedruckte biographische Quellen vor; die schriftliche Umfrage erbrachte nur relativ wenig Informationen. Neben den amtlichen Handbüchern des Volkstages, die auch die Kurzbiographien der Abgeordneten enthalten, bildete vor allem der Nachlaß des ehemaligen Volkstagsabgeordneten Karl Töpfer die Grundlage für das Erstellen der Biographien. Der Nachlaß Karl Töpfer befindet sich im Archiv der sozialen Demokratie (Bonn); der Nachlaß enthält schwerpunktmäßig Informationen zur Volkstagsfraktion von 1928-1931 und 1935-1937. Dazu ergänzend herangezogen wurde der Nachlaß Willy Moritz, der nach dem Tode von Karl Töpfer dessen Recherchen über den Verbleib der ehemaligen Fraktionskollegen fortsetzte. In polnischen Archiven, insbesondere im Archiv in Danzig, fanden sich kaum weiterführende Hinweise.

(120) Durch die Zusammenarbeit mit Jochen Lengemann (Kassel), der ein biographisches Handbuch der Abgeordneten von Schwarzburg-Rudolstadt 1821-1923 erarbeitet hat, konnte noch im Sommer 1993 die Datendichte auf nahezu 100% verbessert werden; vgl. Jochen Lengemann, Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Rudolstadt 1821-1923, Jena/Stuttgart 1994. Die Historische Kommission für Thüringen plant die umfassende Erarbeitung der Biographien aller thüringischen Landtagsabgeordneten (Einzelstaaten und Thüringen); vgl. dazu: Jochen Lengemann, Parlamente in Thüringen 1809-1952, in: Schriften zur Geschichte des Parlamentarismus in Thüringen, Heft 11, 1992, S. 122-127.

(121) Durch die Zusammenarbeit mit Thorsten Kupfer (Magdeburg), der über die Geschichte der Arbeiterbewegung in Anhalt forscht, konnte noch im Sommer 1991 die Datendichte für Anhalt deutlich verbessert werden. Während die zusätzlichen Informationen in die Biographien noch eingearbeitet werden konnten, war eine nachträgliche Korrektur des kollektiv-biographischen Datensatzes nicht mehr möglich.

(122) Vgl. aus der Sicht des unmittelbar durch das »Frankenthal-Urteil« betroffenen Forschers: Jürgen Kocka, Übertriebener Datenschutz behindert historische Forschung, in: Historical Social Research/ Historische Sozialforschung 40 (1986), S. 96-99.

(123) BIOSOP nutzte hauptsächlich die Bestände der Heimatortskartei »Nordosteuropa« (darin enthalten die Abteilungen »Deutsch-Balten“, »Pommern“, »Danzig-Westpreußen« und „Ostpreußen“; Standort: Lübeck) und der Heimatortskartei »Schlesien« (Abteilung »Niederschlesien« in Bamberg; Abteilung »Oberschlesien« in Passau).

(124) Die kollektive Biographik für sozialdemokratische Personenkollektive im Allgemeinen hat in den letzten Jahren nur wenig Fortschritte gemacht; nur einige wenige Führungs- bzw. Funktionärsgruppen wurden bisher untersucht. Allen voran müssen hier die zeitgenössischen Untersuchungen von Robert Michels genannt werden, die methodisch, wenn auch nicht immer theoretisch und empirisch richtungsweisend für die Forschung gewesen sind, insbesondere: Robert Michels, Die deutsche Sozialdemokratie. Parteimitgliedschaft und soziale Zusammensetzung, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 23 (1906), S. 471-556; und sein »Klassiker“ der Politischen Soziologie mit vielen impressionistischen Randbemerkungen zur Struktur der zeitgenössischen sozialdemokratischen Parteiführung und der Parteiorganisation: ders., Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, 1. Aufl.: 1911; 2. Aufl.: Stuttgart 1925, Belege aus dem Neudruck: Stuttgart 1957. Frühe Versuche einer Analyse der SPD-Sozialstruktur bzw. der Sozialstruktur der SPD-Funktionäre nach dem Michelschen Vorbild unternahmen: Dietrich Bronder, Organisation und Führung der sozialistischen Arbeiterbewegung im Deutschen Reich, Diss. Göttingen 1952 (Masch.); Joachim Siemann, Der sozialdemokratische Arbeiterführer in der Zeit der Weimarer Republik, Diss. Göttingen 1956 (Masch.). Eine eingehende Kritik beider Arbeiten kann hier nicht geleistet werden; Bronder untersucht 3200 und Siemann (der methodisch versiertere von beiden) 1838 Personen aus der Arbeiterbewegung, dabei bleiben z. B. die Auswahlkriterien der Personen (Repräsentativität!), Quellenlage sowie Erhebungs- und Auswertungsverfahren bei beiden unscharf; für den Vergleich wird unten über einige Ergebnisse von Siemann in den Anmerkungen berichtet werden. – Zur Zusammensetzung der SPD-Reichstagsfraktion u. a.: Erich Matthias/Eberhard Pikart, Die Reichstagsfraktion der deutschen Sozialdemokratie 1898 bis 1918, Düsseldorf 1966, S. LI-LXVI; Heinrich Potthoff, Einleitung, in: ders. und Hermann Weber, Die SPD-Reichstagsfraktion in der Nationalversammlung 1919-1920, Düsseldorf 1986, S. XI- LI. – Exemplarische kollektiv-biographische Ansätze zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung sind gesammelt in: Herkunft und Mandat (Frankfurt a. M., Köln 1976). – An neueren Studien vgl. u. a.: Christi Wickert (Unsere Erwählten. Sozialdemokratische Frauen im Deutschen Reichstag und im Preußischen Landtag 1919-1933, 2 Bde., Göttingen 1986) untersucht unter Einsatz der »biographischen Methode“ insgesamt 74 Parlamentarierinnen des Reichstages und des Preußischen Landtages in der Weimarer Republik; Jochen Loreck (Wie man früher Sozialdemokrat wurde, Das Kommunikationsverhalten in der deutschen Arbeiterbewegung und die Konzeption der sozialistischen Parteipublizistik durch August Bebel, Bonn-Bad Godesberg 1977, S. 103-254) beschreibt auf der Basis von 33 Autobiographien den Politisierungsprozeß von Sozialdemokraten vor 1914.

(125) Kollektiv-biographische Teilergebnisse des BIOKAND-Projektes sind veröffentlicht worden: Wilhelm Heinz Schröder, Die Sozialstruktur der sozialdemokratischen Reichstagskandidaten 1898-1912, in: Herkunft und Mandat, Frankfurt a. M./Köln 1976, S. 72-96; ders., Probleme und Methoden der quantitativen Analyse von kollektiven Biographien. Das Beispiel der sozialdemokratischen Reichstagskandidaten, in: Heinrich Best, Reinhard Mann (Hrsg.), Quantitative Methoden in der historisch-sozialwissenschaftlichen Forschung, Stuttgart 1977, S. 88-125; ders., Quantitative Analyses of Collective Life Histories. The Case of the Social Democratic Candidates for the German Reichstag 1898-1912, in: Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch (eds.), Historical Social Research. The Use of Historical and Process-Produced Data, Stuttgart 1980, S. 203-224; ders., Einleitung im BIOKAND-Handbuch, S. 9-39; ders., Die Lebensläufe der sozialdemokratischen Reichstagskandidaten: Ausgewählte Fragen und Materialien, in: Gerhard A. Ritter (Hrsg.), Der Aufstieg der deutschen Arbeiterbewegung, München 1990, S. 185-217.

(126) BIOKAND: Mit Abstand die höchstfrequentiertesten Jahrgänge sind 1868 (35 Kandidaten) und 1866 (33 Kandidaten). Die höchste Verteilungsdichte liegt zwischen den Jahrgängen 1858 und 1875, diesen nur 18 (von insgesamt 5l) Jahrgängen gehören zwei Drittel (65,8%) der Reichstagskandidaten an.

(127) Kohorten können definiert werden als Aggregate von Individuen, die ein zentrales Ereignis im Lebenszyklus oder eine Lebensphase zum ungefähr gleichen historischen Zeitpunkt erfahren. – Vgl. allgemein die frühen Ansätze bei: Arthur Dix, Die deutschen Reichstagswahlen 1871-1930 und die Wandlungen der Volksgliederung, Tübingen 1930, S. 34-35. Dix gliedert leider nur schematisch die Geburtsjahrgänge in 8 Kohorten mit jeweils 5 oder 10 Geburtsjahrgängen; orientiert an Dix, verfährt Siemann (S. 230 ff.) ebenso schematisch, beschränkt sich allerdings auf drei Geburtsjahrgangs-Kohor-ten (1850-1875, 1875-1890, 1890-1910). Bronder übernimmt die Kohorteneinteilung (1855-1870, 1870-1885, 1885-1900) von: Theodor Cassau, Soziologie der Gewerkschaftsbewegung, Halberstadt 1925, S. 124-170.- Vgl. zur Anwendung des Generationsansatzes im Rahmen der neueren Wahlforschung u. a.: Monika Neugebauer-Wölk, Wählergeneration in Preußen zwischen Kaiserreich und Republik, Versuch zu einem Kontinuitätsproblem des protestantischen Preußen in seinen Kerngebieten, Berlin 1987.

(128) Ent sprechend erfolgte bei BIOSOP auch keine Klassifizierung des Geburtsortes nach der Bevölkerungsgröße; zweifellos spielte es für den weiteren Lebenslauf eine wichtige Rolle (insbesondere für Schul- und Berufsausbildung), ob der Abgeordnete auf dem Lande oder in einer Stadt geboren wurde. Siemann (Arbeiterführer, S. 31-32, 34) errechnet für die Weimarer Arbeiterführer folgende »sozialgeographische Herkunft“: 43% aus Landgemeinden bis 2 000 Einwohnern (aber 48% der Arbeiterführer mit Volksschulbildung), 27% aus Klein- und Mittelstädten von 2 000 bis 100 000 Einwohnern (aber 45% der Absolventen eines Universitätsstudiums) und 30% aus Großstädten mit über 100 000 Einwohnern (aber 56% der Absolventen weiterführender Schulen).

(129) BIOKAND: Bei allen vier untersuchten Wahlen gibt es nur drei »Überschuß“-Regionen, die stets mehr eigene in der jeweiligen Region geborene Reichstagskandidaten stellten als ihnen nach der Zahl der regionalen Wahlkreise »zugemessen“ wären: die Provinz Brandenburg (einschließlich Berlin), das Königreich Sachsen und die hanseatischen Stadtstaaten – mithin frühe Zentren der deutschen Arbeiterbewegung.

(130) Vgl. u. a. die zusammenfassende Diskussion bei: Hartmut Kaelble, Historische Mobilitätsforschung, Darmstadt 1978. Eine im Hinblick auf Quellen und Methoden exemplarische historische Mobilitätsstudie, in der der Vaterberuf als Indikator eine wesentliche Rolle spielt, findet sich bei: Peter Lundgreen, Margret Kraul, Karl Ditt, Bildungschancen und soziale Mobilität in der städtischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, Göttingen 1988.

(131) BIOKAND: Bei einer nur geringen Datendichte (34%) wären die Väter der Reichstagskandidaten zu zwei Zehntel (19%) als un- und angelernte Arbeiter/Tagelöhner/niederes Dienstpersonal, zu drei Zehntel (27%) als gelernte Arbeiter/Gehilfen/untere Angestellte/Beamte, ebenfalls zu drei Zehntel (33%) als (meist kleine) Selbständige im Handel und Gewerbe/mittlere Angestellte/Beamte und zu je einem Zehntel (7% bzw. 14%) als (meist kleine) Landwirte bzw. in einem bürgerlich-akademischen Beruf beschäftigt gewesen. – Siemann (S. 23-27) benutzt leider eine andere Klassifikation, so daß der Vergleich erschwert ist; danach kommen die Weimarer Arbeiterführer zu 43% aus dem »Arbeiterstand“, 31% aus dem »handwerklichen Mittelstand“, 5% aus dem »besitzenden und gewerblichen Mittelstand“, 14% aus dem »neuen Mittelstand“ und 7% aus der »bürgerlichen Oberschicht“.

(132) Vgl. William H. Hubbard, Familiengeschichte, Materialien zur deutschen Familie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, München 1983, S. 109 f.

(133) Vgl. William H. Hubbard, Familiengeschichte, S. 112.

(134) Die wohl spektakulärste Ausnahme unter den unehelich geborenen Abgeordneten bildete der MdR Louis Viereck. Viereck wurde als unehelicher Sohn der seinerzeit berühmten königlichen Hofschauspielerin Charlotte Viereck geboren; als mutmaßlicher Vater wird überwiegend Prinz Wilhelm von Preußen (der spätere Kaiser Wilhelm l) genannt. Die Vaterschaft konnte aber nie zweifelsfrei geklärt werden, z. B. wurden als Väter auch zwei andere Hohenzollern (Georg von Preußen und der ebenfalls aus einer illegitimen Beziehung stammende Louis von Prillwitz) in Betracht gezogen. – Vgl. Helge Berndt, Dokumentation zum 100. Jahrestag des Sozialistengesetzes, S. 248-253; Ulrich Heß, Louis Viereck und seine Münchner Blätter für Arbeiter 1882-1889, in: Dortmunder Beiträge für Zeitungsforschung, Bd. 6 (1961), S. 1-50 (die Frage der Abstammung: S. 43- 46).

(135) Vgl. z. B. die beiden Tabellen über Konfession und Wahlverhalten für 1871-1887 und für 1903 bei Gerhard A. Ritter/Merith Niehuss, Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch, S. 99-101.- In der wissenschaftlichen Literatur spielt der »konfessionelle Faktor“ als Grunddeterminante des Wahlverhaltens eine wichtige Rolle; vgl. u. a. schon die zeitgenössischen Untersuchungen: Alois Klöcker, Die Konfession der sozialdemokratischen Wählerschaft, Mönchen-Gladbach 1913; und: Johannes Schauff, Das Wahlverhalten der deutschen Katholiken im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Untersuchungen aus dem Jahre 1928, hrsg. u. eingeh v. Rudolf Morsey, Mainz 1975. – Vgl. z. B. die zentrale Funktion von Religion/Konfession bei der Herausbildung und Entwicklung von »sozialmoralischen Milieus“ und deren Zusammenhang mit dem deutschen Parteiensystem: M. Rainer Lepsius, Parteiensystem und Sozialstruktur. Zum Problem der Demokratisierung in Deutschland, in: Gerhard A. Ritter (Hrsg.), Deutsche Parteien vor 1918, Köln 1974, S. 68 und öfters; die einschlägige Forschung zusammengefaßt bei: Gerhard A. Ritter, Die deutschen Parteien 1830-1914, Göttingen 1985, S. 49 ff.

(136) BIOKAND: Bei einer Datendichte von 73% ergeben sich folgende Ergebnisse für die Reichstagskandidaten: etwa zwei Drittel (68,0% von 487) war ursprünglich Mitglied der evangelischen Kirche; von diesen protestantischen Reichstagskandidaten traten in der Folge mindestens fünf Zehntel (48% von 331) aus der Kirche aus. Nur ein Viertel (27,3% von 487) der Reichstagskandidaten gehörte ursprünglich der römisch-katholischen Kirche an; auch von diesen katholischen Reichstagskandidaten traten mindestens fünf Zehntel (49% von 133) aus der Kirche aus. Das heißt, bei der Kirchenaustrittsbewegung läßt sich im Falle von BIOKAND kein signifikanter Unterschied bei den Angehörigen der beiden christlichen Konfessionen beobachten.

(137) Vgl. u. a. die zeitgenössischen Erklärungen zum »Judentum als Rekrutierungsgebiet“ der »sozialistischen Führerschaft“ bei: Michels, Soziologie, 250-255; auch die biographisch orientierte Studie von Ernest Hamburger, Juden im öffentlichen Leben Deutschlands. Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit, Tübingen 1968; kurzer Uberblick mit Literaturverweisen u. a. bei: Christi Wickert, Frauen im Parlament. Lebensläufe sozialdemokratischer Parlamentarierinnen in der Weimarer Republik, in: Wilhelm Heinz Schröder (Hrsg.), Lebenslauf, S. 210-240 (hier: S. 230-235).

(138) BIOKAND: Der Dissidentenanteil ist etwas höher als bei BIOSOP, danach trat etwa die Hälfte (48% von 487) der Reichstagskandidaten im Laufe der Jahre aus den christlichen oder jüdischen Glaubensgemeinschaften aus und blieb konfessionslos bzw. freireligiös, aber umgekehrt verblieb ebenso etwa die Hälfte (52%) – zumindest formal – in den Amtskirchen. Siemann (S. 30-32) errechnet für die Weimarer Arbeiterführer einen noch höheren Dissidentenanteil von 57% .

(139) Die Klassifikation der Bildungsqualifikation folgt weitgehend der von Lundgreen et al. (siehe oben) für das Projekt »Bildungsbeteiligung und soziale Mobilität in preußischen Städten des 19. Jahrhunderts“ entwickelten und begründeten Klassifikation.

(140) Siemann (Arbeiterführer, S. 20 ff.) sieht in der Bildungsqualifikation das entscheidende soziographische Strukturierungs- bzw. Differenzierungsmerkmal seines Personenkollektivs; entsprechend gruppiert er konsequent nach dem jeweils absolvierten Bildungsgang die Grundgesamtheit »Arbeiterführer“ ebenfalls in drei Gruppen (l. mit Volksschulabschluß, II. mit weiterführender Bildung, III. mit Universitätsstudium).

(141) BIOKAND: Von allen Reichstagskandidaten haben mehr als vier Fünftel (max. 83,8%) nur die Volksschule besucht. – Siemann erhält bei den Weimarer Arbeiterführern einen Anteil von 86% .

(142) Vgl. Dieter Fricke, Handbuch, Bd. I, S. 691-696.

(143) Vgl. Dieter Fricke, Handbuch, Bd. I, S. 696 f.

(144) BIOKAND: Mindestens 53 (7,8% von 674) Reichstagskandidaten haben Mittelschulen, (höhere) Bürgerschulen, Realschulen, Lateinschulen oder die Unter- bzw. Mittelstufe von Gymnasien (ohne »Einjähriges“) besucht. – Siemann errechnet für die Weimarer Arbeiterführer mit »weiterführender Schulbildung“ einen Anteil von 4%.

(145) BIOKAND: Diese Eingangs-Barriere zum »Berechtigungswesen“ überwanden immerhin 50 (7,4% von 674) Reichstagskandidaten.

(146) BIOKAND: Unter den Reichstagskandidaten befanden sich nur 6 (ehemalige) Volksschullehrer (l% von 674).
,
(147) Die Subsumierung der Volksschullehrer unter den »Akademikern“ z. B. auch bei Bronder, Organisation, S. 122. – Zur »Akademikerfrage“ vgl. u.a. Michels, Soziologie, S. 236-256, 300-315; in soziographischer Hinsicht ausführlich bei: Siemann, Arbeiterführer, S. 126-191; jüngste Gesamtdarstellung bei: Gustav Auernheimer, Genosse Herr Doktor, Zur Rolle von Akademikern in der deutschen Sozialdemokratie, Marburg 1985.

(148) BIOKAND: 2 Reichstagskandidaten verließen das Gymnasium nur mit dem »Einjährigen“, 48 (7,7% von 674) dagegen mit dem Abitur. 43 (6,9% von 674) Reichstagskandidaten absolvierten eine Universitätsstudium, davon verließen nur 12 die Universität ohne erkennbaren Abschluß. – Siemann (Arbeiterführer, S. 21) errechnet für die Weimarer Arbeiterführer mit akademischer Bildung einen relativ hohen Anteil von 10%.

(149) BIOKAND: 23 (3,4% von 674) Reichstagskandidaten schlossen ihr Universitätsstudium mit der Promotion ab; darunter promovierten 13 zum »Dr.phil.«, 5 zum »Dr.jur.«, 3 zum »Dr.med.« und 2 zum »Dr.rer.pol.«.

(150) BIOKAND: Die un- und angelernten Arbeiter, insbesondere Tagelöhner, Land-, Fabrik- und Bauarbeiter, sind mit einem Anteil von einem Zehntel (76 = 11,3% von 674) ebenfalls nur gering unter den Reichstagskandidaten repräsentiert.

(151) BIOKAND: Insgesamt sind die Tabakarbeiter mit einem Anteil von 4,3% (29 »gelernte“ Tabakarbeiter) bzw. 4,6% (31, einschl. von 2 »umgeschulten“ Tabakarbeitern) unter den Reichstagskandidaten vertreten. Bezogen auf die Wahlen sank allerdings der Anteil der Tabakarbeiter von 6,9% (= 19, 1898)auf 3,6% (=13, 1912) und bezogen auf die Reichstagsfraktion von 16,1% (1898) auf 6,4% (1912).

(152) Dies gilt um so mehr für BIOKAND: Zweifellos ist der gelernte Arbeiter auch der typische sozialdemokratische Reichstagskandidat: insgesamt 78,5% ( = 529 von 674) der Kandidaten haben eine handwerkliche Lehre oder eine Ausbildung als industrielle Facharbeiter absolviert.

(153) BIOKAND (Verteilung nach Industrie- und Gewerbegruppen): Holz (1898: 17,9%; 1912: 16,7%); Metall (1898: 13,2%; 1912: 16,1%); Druck und Papier (1898: 10,7%; 1912: 6,6%); Bekleidung/Schuh/ Leder (1898: 13,6%; 1912: 11,2%); Bau (1898: 4,6%; 1912: 12,3%).

(154) Vgl. u. a. Adelheid von Saldern, Wer ging in die SPD? Zur Analyse der Parteimitgliedschaft in wilhelminischer Zeit, in: Gerhard A. Ritter (Hrsg.), Aufstieg, S. 161-183; dort findet sich eine komprimierte Übersicht über die soziale und berufliche Herkunft der sozialdemokratischen Parteimitglieder (klassen- und schichtenbezogene sowie berufsspezifische Merkmale) und über die sozio-kultu-rellen Dispositionen (Bildung und Ausbildung, Alter, Gewerkschaften, Zuwanderer, Parteizentren und Parteiprovinzen, begrenzter Stadtaufenthalt, sozialkatholisches Milieu, überdimensionaler Kultursprung, Pendler, Frauen etc.). – Vgl. allgemein zu den »latenten“ und »manifesten“ Determinanten des Organisationsverhaltens: Wilhelm Heinz Schröder, Arbeitergeschichte, passim.

(155) Die Erhebung wurde 1930 reichsweit durchgeführt; erhoben wurden folgende Merkmale: Beruf, Alter und Dauer der Parteizugehörigkeit der Parteimitglieder. Es wurde eine geschichtete Stichprobe nach Ortsvereinsgröße gezogen; in die Stichprobe gingen 393 Ortsvereine mit 117 247 Mitgliedern ein (bei einer Gesamtmitgliederzahl von 1037 384 Mitgliedern). Im streng statistischen Sinne dürfte diese Stichprobe allerdings nicht als repräsentativ bewertet werden. Die Ergebnisse sind u. a. veröffentlicht worden in: Jahrbuch der Deutschen Sozialdemokratie für das Jahr 1930, Berlin 1930, S. 193-196.

(156) BIOKAND: Die Anzahl der Kandidaten, die zumindest ursprünglich einen bürgerlich-akademischen Beruf erlernt und ihn meist auch für eine bestimmte Zeit ausgeübt hatten oder noch ausübten, betrug insgesamt 9,2% (62) und blieb – von kleinen Schwankungen abgesehen – bei allen Wahlen absolut konstant (zwischen 34 und 37), entsprechend sank der relative Anteil von 12,1% (1898) auf 10,1% (1912) ab.

(157) BIOKAND: Auch hier sind nur wenige Einzelberufe zahlenmäßig bedeutsamer vertreten; allen voran die »akademischen“ Redakteure/Schriftsteller (13 oder 14 Vertreter bei jeder Wahl), Rechtsanwälte (zwischen 4 und 10), die Lehrer (zwischen 3 und 6) und noch die Ärzte (2 oder 3).

(158) BIOKAND: Hier standen nur in gut einem Viertel aller Fälle gesicherte Angaben zur Verfügung. Nachweisbar »militärfrei“ waren nur 30 (4,5%) Reichstagskandidaten. Dagegen hatten mindestens 142 (21,1%) »gedient“; davon nahmen mindestens 9 (l,3%) am Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 und mindestens 54 (8%) am Ersten Weltkrieg 1914-1918 teil. Mindestens 4 Reichstagskandidaten, die am Ersten Weltkrieg teilnahmen, fielen im Felde.

(159) Vgl. oben die Definition eines »sozialdemokratischen“ Abgeordneten.

(160) BIOKAND: Hier lag das präzise Jahr des Eintritts in die Arbeiterbewegung nur in knapp der Hälfte (44%) aller Fälle vor. Danach traten knapp drei Zehntel (28%) der Reichstagskandidaten schon vor dem Sozialistengesetz der Partei oder einer Gewerkschaft bei und jeweils ein gutes Drittel während des Sozialistengesetze (36%) bzw. nach dem Fall des Sozialistengesetzes (36%). Vor dem Sozialistengesetz gibt es Maxima in den Jahren 1867, 1872 und 1876, während des Sozialistengesetzes in den Jahren 1885, 1887 und 1888, und nach dem Sozialistengesetz in den Jahren 1890 und 1891. Etwa die Hälfte (45%) aller Eintritte erfolgte in dem Jahrzehnt 1884-1893.

(161) BIOKAND: Im Jahrzehnt zwischen dem 18. und 27. Lebensjahr traten vier Fünftel (79%), in den sieben Jahren zwischen dem 19. und 25. Lebensjahr noch knapp zwei Drittel (63%) der Kandid aten der Partei oder Gewerkschaft bei. Im 19. und 20. Lebensjahr finden sich die Eintritts-Höchstzahlen: mehr als ein Fünftel (23%) der Reichstagskandidaten tritt in dieser kurzen Lebensphase bei. Bis zum Ende des dritten Lebensjahrzehntes waren schon mehr als neun Zehntel (91%) Mitglied der Partei oder Gewerkschaft.. Kandidaten, die erst im vierten (8%) oder sogar erst im fünften (l%) Lebensjahrzehnt als Mitglied zur Sozialdemokratie fanden, gehören in der Regel erwartungsgemäß den älteren Geburtsjahrgängen vor 1850 an. – Loreck (S. 220-226) erhält auf der Basis von 33 Autobiographien folgende Ergebnisse: Das Parteibeitrittsalter beträgt durchschnittlich 22 Jahre, das Gewerkschaftsbeitrittsalter 21 Jahre.

(162) BIOKAND: Nur 9 (l,3%) Reichstagskandidaten blieben nachweislich ledig; insgesamt dürfte es ebenfalls nur sehr wenige unverheiratete Kandidaten gegeben haben. Ledige sozialdemokratische Spitzenfunktionäre schienen vor dem Ersten Weltkrieg so selten zu sein, daß das Unverheiratetsein z. B. in Nachrufen besonders und nicht ohne versteckte Anspielungen hervorgehoben wurde oder daß das Unverheiratsein erklärt und »entschuldigt“ wurde. Der typische Reichstagskandidat war zweifellos verheiratet.

(163) BIOKAND: Die Datendichte beträgt im Hinblick auf das präzise Datum der (ersten) Heirat nur 17%. Vier Fünftel aller bekannter Heiratsdaten liegen zwischen 1888 und 1901 (mit einem Maximum beim ersten Jahrhundertjahr 1900). Danach heirateten ca. 80% im dritten Lebensjahrzehnt, insbesondere in den Jahren nach Absolvierung des Militärdienstes (ca. im Alter von 22-28 Jahren), ca. 15% im vierten und ca. 5% erst spät im fünften Lebensjahrzehnt.

(164) Vgl. William H. Hubbard, Familiengeschichte, S. 78.

(165) Vgl. William H. Hubbard, Familiengeschichte, S. 78.

(166) Vgl. William H. Hubbard, Familiengeschichte, S. 75. 74

(167) Die zur Zeit der Kandidatur ausgeübten Berufe bei BIOKAND, zusammengefaßt nach der BIOSOP-Klassifikation: 2 (l%; 1898) bzw. 0 (0%; 1912) „Unselbständige ungelernte Arbeiter“; 26 (9%; 1898) bzw. 6 (2%; 1912) „Unselbständige gelernte Arbeiter“ (einschließlich „Untere/Mittlere Angestellte“); 92 (33%; 1898) bzw. 35 (10%; 1912) „Selbständige“; 10 (4%; 1898) bzw. 15 (4%; 1912) „Bürgerliche Berufe“; 0 (0%; 1898 und 1912) „Politische Beamte“ (Beamtenstatus und SP-Mitgliedschaft waren im Kaiserreich inkompatibel); 148 (53%; 1898) bzw. 310 (85%; 1912) „Arbeiterbeamte“.

(168) BIOKAND (Die folgenden Angaben beziehen sich sinnvollerweise nur auf die zumindest 1919 noch lebenden Reichstagskandidaten, d. h. n = max. 554): 4-12 (= 2,2% von 554) Kandidaten übernahmen Funktionen in der Reichsregierung und 60 (10,8%) Kandidaten in der Reichsverwaltung; 56 (10,1%) Kandidaten übernahmen Funktionen in den Länderregierungen und 89 (16,1%) in der Landesverwaltung; 37 (6,7%) Kandidaten übernahmen Funktionen in der Bezirks- und Kreisverwaltung; 66 (11,9%) Kandidaten übernahmen Funktionen in der Kommmunalverwaltung.

(169) Michels, Soziologie, S. 134-141; vgl. u. a. BIOKAND-Handbuch, S. 15-21.

(170) BIOKAND: 348 (51,6%) Reichstagskandidaten bewarben sich im Kaiserreich und/oder in der Weimarer Republik erfolgreich um ein Mandat: 224 (33,3%) zogen als Parlamentarier in den Reichstag und ebenso 224 (33,3%) in einen Landtag ein, 100 (14,8%) sowohl in den Reichstag als auch in einen Landtag und 124 (18,4%) nur in einen Landtag. 87 (12,9%) übten ihr Reichstagsmandat sowohl im Kaiserreich als auch in der Weimarer Republik aus und 63 (9,3%) in beiden Phasen ein Landtagsmandat.

(171) BIOKAND: Das »Wahlalter“ der Kandidaten (d. h. das Lebensalter des Kandidaten zur Zeit der Wahl) bewegte sich 1898 zwischen 26 und 72 Jahren, 1903 zwischen 27 und 65, 1907 zwischen 27 und 68 und 1912 zwischen 28 und 72. Das durchschnittliche Wahlalter stieg von 40.8 Jahre (1898) auf 45.4 Jahre (1912) und der Median von 40.8 Jahre (1898) auf 44.0 Jahre (1912) an.

(172) BIOKAND: Die Einteilung des Wahlalters nach Altersklassen macht die Schwerpunkte der »Ver-alterung“ der Kandidaten deutlich. Der Anteil der »Unter-30-Jährigen“ sank von 6,8% (1898) auf 0,6% (1912) ab, d. h. diese Altersklasse war 1912 nur noch durch 2 Kandidaten repräsentiert. Der Anteil der »30-39-Jährigen“, die noch 1898 die stärkste Altersklasse bildeten, sank stetig und stark von 40,9% (1898) auf nur noch 26,5% (1912) ab. Die »40-49-Jährigen“ waren seit 1903 die mit Abstand dominierende Altersklasse unter den Reichstagskandidaten; ihr Anteil stieg von 36,7% (1898) auf 45,4% (1912) an. Der Anteil der »50-59-Jährigen“ nahm ebenfalls stetig zu und stieg von 14.0 (1898) auf 20,6% (1912) an; damit hatte diese Altersklasse die »30-39-Jährigen“ anteilsmäßig fast erreicht. Der Anteil der »Über-59-Jährigen“ nahm quantitativ den umgekehrten Verlauf des Anteils der »Unter-30-Jährigen“ und stieg stetig und leicht von 1,5% (1898) auf 7,0% (1912) an.

(173) BIOKAND: Die Spannweite der Lebensdauer der Reichstagskandidaten reicht von 32 Jahren bis 98 Jahren. Die Jahre, in denen mit Abstand die meisten starben, sind 1932 (25 Todesfälle), 1945 (2l) und 1939 (19). Die höchste Verteilungsdichte liegt zwischen den Todesjahren 1927 und 1947, in diesen 21 »Todesjahrgängen“ starben mehr als die Hälfte (50,4%) der Kandidaten. Bei einer fast stabilen Standardabweichung (ca. 12.0) stieg die durchschnittliche Lebensdauer der Reichstagskandidaten mit jeder Wahl an: von 67.6 Jahre (Kandidaten 1898) auf 69.1 Jahre (Kandidaten 1912).

(174) Michels, Soziologie, S. 53 f.

(175) BIOKAND: Leider macht Robert Michels keine Angaben zur präzisen Bestimmung eines »frühen Todes“. Definiert man einen »frühen Tod“ operational mit einem Sterbealter unter 45 Jahren, um die Michelsche Hypothese überprüfen zu können, dann ergibt sich nur noch eine kleine Gruppe von insgesamt 27 (= 4,0% von 674) Kandidaten; von 19 der 27 Kandidaten ist die Todesursache verläßlich bekannt: davon 7 in geistiger Umnachtung bzw. »nervenkrank“ (oft durch Selbstmord), 3 fielen als Soldaten im Ersten Weltkrieg, 3 wurden Opfer von Unfällen und 6 starben – meist berufsbedingt – an der »Proletarierkrankheit“. Tatsächlich ist der Anteil derjenigen Reichstagskandidaten, die nachweislich (und nicht nur in jungen Jahren wie oben) durch Selbstmord oder in geistiger Umnachtung aus dem Leben schieden, mit mindestens 3,0% (20) sehr hoch. Diese Todesumstände sind allerdings eher typisch für die Vertreter der »älteren“ Arbeiterbewegung: während von den Reichstagskandidaten der Wahl von 1898 noch mindestens 4,6% (13) zu dieser Sondergruppe gehörten, waren es bei denen der Wahl von 1912 nur noch 1,6% (6). Ohne hier auf die näheren Gründe für diese »außergewöhnlichen“ Todesumstände eingehen zu können, läßt sich zumindest für die Vertreter der »älteren“ Arbeiterbewegung die Michelsche Hypothese eher bestätigen. Aber auch hier mahnt der Vergleich mit größeren Grundgesamtheiten zur Vorsicht bei der Bewertung; zieht man z. B. die jährlichen Mortalitätsstatistiken der freigewerkschaftlichen Einzelverbände zum Vergleich heran, dann sind »Selbstmord/Wahnsinn“ unter den Todesursachen stets in einer Höhe von 3% bis 7% (hier besonders bei den Textilund Bauarbeitern sowie bei Berliner Metallarbeitern) vertreten.

(176176) BIOKAND: 11 (2%) Kandidaten verstarben in NS-Haft.

(177177) BIOKAND: Der »typische Reichstagskandidat“ .. .: (l) ist zwischen 1858 und 1875 in einem Ort, der in einem nicht-großstädtischen Reichstagswahlkreis (in Preußen) liegt, geboren; (2)-(8) wie BIOSOP; (9) übt längere Zeit – teils als Selbständiger – seinen erlernten Beruf aus und übernimmt im Alter zwischen 27 und 34 Jahren eine besoldete Arbeiterbeamten-Position, dabei wechselt er bis 1914 nur selten die Funktion bzw. die Funktionsebene und den Arbeitsort; (l0) kandidiert nach einer langjährigen »Bewährungszeit“ in der Arbeiterbewegung im Alter zwischen 40 und 45 Jahren als Einzelkandidat in einem Wahlkreis seiner »Geburtsheimat“ erfolglos zum Reichstag (bis 1914); (ll) bewirbt sich dagegen insgesamt erfolgreich im Kaiserreich bzw. in der Weimarer Republik um ein Reichstags- oder Landtagsmandat und um ein Mandat in den Kommunalparlamenten; (12) stirbt nach dem 65. Lebensjahr unter »normalen« Umständen.

(178) Eine spezifische Wahlgeschichte der Sozialdemokratie (einschließlich der Landtagswahlen) liegt weder für das Kaiserreich noch für die Weimarer Republik vor; für Teildarstellungen zur Geschichte des Kaiserreichs vgl. zuletzt die einschlägigen Beiträge in: Gerhard A. Ritter (Hrsg.), Aufstieg der deutschen Arbeiterbewegung, a. a. O. – Zur allgemeinen Wahlgeschichte (einschließlich der regionalen Entwicklungen) vgl. insbesondere die schon oben genannten wahlgeschichtlichen Arbeitsbücher (dort auch zahlreiche Literaturverweise) von Gerhard A. Ritter/Merith Niehuss und von Jürgen Falter (Wahlen und Abstimmungen) sowie die ältere Übersichtsdarstellung bei Bernhard Vogel/Dieter Nohlen/Rainer-Olaf Schultze (Wahlen in Deutschland); für Teildarstellungen zur allgemeinen Wahlgeschichte vgl. u. a. die einschlägigen Beiträge in: Gerhard A. Ritter (Hrsg.), Gesellschaft, Parlament und Regierung, Düsseldorf 1976; Otto Büsch/Monika Wölk/Wolfgang Wölk (Hrsg.), Wählerbewegung in der deutschen Geschichte, Berlin 1978; Otto Büsch (Hrsg.), Wählerbewegung in der Europäischen Geschichte, Berlin 1980; Heinrich Best (Hrsg.), Politik und Milieu, Wahl- und Eliteforschung im historischen und interkulturellen Vergleich, St. Katharinen 1989.

(179) Zum Regionalismus der deutschen Parteien im Kaiserreich vgl. zusammenfassend: Gerhard A. Ritter, Die deutschen Parteien 1830-1914, Göttingen 1985, S. 29-33 und öfters. – Vgl. jüngst u.a.: Detlef Lehnen, Zur historischen Soziographie der »Volkspartei«, Wählerstruktur und Regionalisierung im deutschen Parteiensystem seit der Reichsgründung, in: Archiv für Sozialgeschichte 29 (1989), S. 1 ff.; Elfi Bedikat, Wahlkämpfe in Europa 1884-1889, Parteiensysteme und Politikstile in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, Wiesbaden 1988; Stefan Immerfall, Territorium und Wahlverhalten, Zur Modellierung geopolitischer und geoökonomischer Entwicklungsprozesse, Leverkusen 1991.

(180) Die BIOSOP-Chronik folgt demnach einem ganz andren strukturbildenden Prinzip als die bewährte dreibändige »Chronik der Sozialdemokratie« (2. Aufl., Bonn 1978) von Dieter Schuster, der nach »traditionalem« Muster die unterschiedlichsten Informationen zur sozialdemokratischen Parteigeschichte nach Einzelereignissen datiert.