Die Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR (VOLKPARL)

Personendaten

Zur Person
Name: Dr.med.habil. Else Ackermann kein Bild online
Geboren: 06.11.1933
in: Berlin
Gestorben:
in:
Familienstand (1990): ledig
Religion: evangelisch
Schulbildung: Abitur
Wohnregion: Frankfurt
Ort: 15366 Neuenhagen

Lebenslauf

10 Ackermann, Else (Dr.med.habil.)
geboren am: 06.11.1933 in: Berlin;
Ärztin;
Tochter eines Reichsbahnbeamten / einer examinierten Krankenschwester;
evangelisch;
ledig; Kinder: keine.

Bildung
1940-1943 Grundschule in Berlin, dann Evakuierung nach Schlesien,
1944-1945 Oberrealschule in Neuenhagen,
1945-1947 Luise-Henriette-Schule in Berlin-Tempelhof im amerikanischen Sektor,
1947-1952 Einstein-Oberschule in Neuenhagen ->Abitur;
1952-1957 Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin -> Staatsexamen;
1957-1959 klinische Ausbildung an einem Kreiskrankenhaus;
1958 Promotion (Dr.med.);
1959 Vollapprobation;
1968 Venia legendi und 1969 Habilitation (Dr.med.habil.) über das Thema: „Mikrosomaler Elektronentransport in der menschlichen Leber" (die erste Habilitation in der Klinischen Pharmakologie in Deutschland).

Werdegang
1959 Ärztin;
1960-1965 Ausbildung zum theoretischen Facharzt und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pharmakologie der Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch, seit 1962 am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Charité;
1964 Fachärztin für Pharmakologie und Toxikologie;
1965-1975 Wissenschaftliche Oberassistentin am Institut für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Akademie „Carl-Gustav-Carus" in Dresden;
1971 Einladung an das Karolinska Insitutet in Stockholm im dortigen Institut für klinische Pharmakologie;
1971 Berufung zur Dozentin für Klinische Pharmakologie an der Akademie;
1975-März 1989 stellv. Bereichsleiterin am Zentralinstitut für Krebsforschung an der Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch, Entlassung aus dieser Funktion aus politischen Gründen;
bis Dez.1989 Honorardozentin für Klinische Pharmakologie an der Humboldt-Universität;
Jan. 1990 – März 1990 (Wahl in die Volkskammer) außerordentliche Dozentin an der Humboldt-Universität und Oberärztin am Institut für Klinische Pharmakologie der Charité;
1991-Okt. 1991 amtierende Direktorin des Universitätsinstituts für Klinische Pharmakologie an der Charité, dann Eintritt in den Bundestag als Nachrückerin für den zurückgetretenen Ministerpräsidenten der letzten DDR-Regierung, Lothar de Maizière;
1994-Sept. 1998 nach Ausscheiden aus dem Bundestag Rückkehr an die Charité, erneut Oberärztin am Institut für Klinische Pharmakologie, dort u.a, Forschungen zu Genmutationen im menschlichen Genom, dann Ruhestand.

Politik / Gesellschaft
seit 1985 CDU;
1988 Verfasserin eines kritischen Zustandsberichts über die Verhältnisse in der DDR, bekannt als „Neuenhagener Brief;
1986-1999 Vorsitzende der CDU-Ortsgruppe in Neuenhagen bei Berlin;
1989-2008 Mitglied der Gemeindevertretung in Neuenhagen,
1996-2008 dort Vorsitzende der CDU-Fraktion,
2008 Rücktritt und Gründung einer eigenen CDU-Frauenfraktion,
2009 nach erfolglosem Parteiausschlußverfahren Rehabilitation

Bundestag
MdB 3.Okt.-20.Dez.1990, CDU/CSU;
MdB 22.Okt.1991-1994 Landesliste Brandenburg, CDU.

MdVK
18.03.1990-02.10.1990 Wahlkreis 05 (Frankfurt/Oder), Listenplatz 2, CDU -> CDU/DA.

Quellen im Bundesarchiv Berlin:
DA1/ 18240, 18729

Umfrage-Quellen im GESIS-Parlamentarierarchiv:
Fragebogen (Schriftliche Befragung vom Februar bis Juli 2012)

Bearbeitungsstand:
2012/12
Letzte Aktualisierung 13. Febr. 2013, 18:30 h




Informationen aus weiteren Datenbanken des Parlamentarierportals:

A., Tochter eines Reichsbahnbeamten und einer Krankenschwester, besuchte nach der Grundschule in Berlin seit 1944 die Oberschule und bestand 1952 das Abitur. Sie studierte Medizin an der Humboldt-Universität Berlin, legte 1957 das Staatsexamen als Fachärztin für Klinische Pharmakologie ab und wurde 1959 mit einer Arbeit über die Entwicklung weiblicher Lehrlinge zum Dr. med. promoviert. 1960-65 war sie wissenschaftliche Assistentin, 1965-75 wissenschaftliche Oberassistentin am Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Charite. 1969 habilitierte sie sich, wurde 1971 ordentliche Dozentin für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Akademie "Carl-Gustav Carus" in Dresden und war 1975-89 wissenschaftliche Oberassistentin und stellvertretende Bereichsleiterin am Zentralinstitut für Krebsforschung (ZIK) der Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch sowie Honorardozentin an der Humboldt- Universität bis Dezember 1989. Im März 1989 aus politischen Gründen als stellvertretende Bereichsleiterin am ZIK entlassen, wurde sie im Januar 1990 außerordentliche Dozentin an der Humboldt-Universität und Oberärztin am Institut für Klinische Pharmakologie der Charite. 1995 wurde sie Direktorin des Instituts und Lehrstuhlinhaberin für Klinische Pharmakologie an der Charite. A. war 1964-89 Mitglied des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), 1984-88 der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft und seit 1984 der Goethe- Gesellschaft. Seit 1985 Mitglied der CDU, wurde A. 1986 Vorsitzende der CDU-Ortsgruppe Neuenhagen bei Berlin. Mit einem systemkritischen Brief an den CDU-Hauptvorstand im Juni 1988 markierte sie den Beginn des Reformprozesses innerhalb der Partei. Das Ministerium für Staatssicherheit eröffnete ein Ordnungsverfahren gegen sie und leitete ein Ermittlungsverfahren ein. 1989 / 90 vertrat A. die CDU im Gemeinderat Neuenhagen; später nahm sie am dortigen Runden Tisch teil. 1993 nahm A. ihre Tätigkeit in der Gemeindevertretung Neuenhagen wieder auf. Vom 18. 3. 1990 bis zum 2. 10. 1990 war A. für den Wahlkreis 5 (Bezirk Frankfurt / Oder) Mitglied der Volkskammer und gehörte dort dem Rechtsausschuss an. <br /> <br /> Am 3. 10. 1990 wurde sie als von der Volkskammer gewählte Abgeordnete Mitglied des Bundestages der 11. Wahlperiode, schied jedoch mit Ende der Legislaturperiode im Dezember 1990 wieder aus. Vom 22. 10. 1991 bis Oktober 1994 war A. als Nachrückerin für den ausgeschiedenen Lothar de Maiziere über die Landesliste Brandenburg erneut im Bundestag vertreten. Sie gehörte als Ordentliches Mitglied dem Ausschuss für Gesundheit (seit November 1991), dem Ausschuss für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung (seit Januar 1992) und dem Ausschuss für Bildung und Wissenschaft (seit Februar 1993), als Stellvertretendes Mitglied dem Rechtsausschuss (seit März 1992) an.